Seit geraumer Zeit liefern sich die beiden Hightech-Konzerne eine Schlacht um den höheren Marktwert. Nachdem Apple im Vorjahr kurzzeitig an Google vorbeiziehen konnte, ist nun erneut eingetreten, womit Branchenkenner bereits gerechnet hatten. Gestern, Montagabend, schloss Apple an der US-Börse Nasdaq mit einer Kapitalisierung von 147,56 Mrd. Dollar. Google weist seither hingegen nur einen Wert von 144,2 Mrd. Dollar auf. Die jüngsten Rivalitätskämpfe der beiden Anbieter könnten dadurch neue Nahrung bekommen. Branchenprimus Microsoft – mit einer Marktkapitalisierung von 208,69 Mrd. Dollar – hinken die Unternehmen jedoch noch deutlich hinterher.
“Apple ist angesichts der aktuellen Wirtschaftslage besser aufgestellt als Google. Der Konzern verfügt dank seiner Innovationskraft über eine größere Produktvielfalt und damit über mehr Einnahmequellen. Google ist als Internetkonzern hingegen hauptsächlich auf die Einnahmen aus Werbung angewiesen”, meint ein Analyst gegenüber pressetext. Sobald sich die Wirtschaftslage nachhaltig verbessert und die Kaufkraft der Verbraucher in den noch zurückhaltenden PC- und Notebookmarkt (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090716026/) zurückkehrt, werde der Computerriese seine Aufholjagd auf Microsoft fortsetzen.
Nach dem Börsencrash im September 2008 und den weltweiten Tiefstständen im Februar legten sowohl Google als auch Apple wieder deutlich an Wert zu. Während der Suchmaschinenbetreiber im laufenden Jahr über 50 Prozent gewann, kletterte die Apple-Aktie um über 86 Prozent. Zuletzt hatten die positiven Quartalszahlen von Apple zu einem Kurssprung geführt. Der Abgang von Google-CEO Eric Schmidt aus dem Apple-Aufsichtsrat vor wenigen Tagen wurde in der Technologiebranche als Zeichen für die wachsende Rivalität zwischen den beiden Konzernen aufgefasst. Diese kam unlängst zum Ausdruck, als Apple die Zulassung der Google-Applikation Google Voice zum App-Store untersagte.
Zwar existieren den Unternehmen zufolge keine Probleme. In der Branche wird in naher Zukunft jedoch von einem rivalitätsgetriebenen höheren Maß an Innovationen ausgegangen. In dem Sektor sei eine Neuordnung der Verhältnisse zu erwarten. Bisher arbeiteten die Konzerne in verschiedenen Software-Projekten zusammen. Gerüchten zufolge sollen Google und Apple nunmehr sogar ein inoffizielles Abkommen getroffen haben, wonach keine Versuche unternommen werden dürften, gegenseitig Mitarbeiter abzuwerben. Ein derartiges Abkommen würde jedoch von den Kartellbehörden verfolgt. Dadurch werde der freie Wettbewerb zwischen allen Unternehmen beeinträchtigt.
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