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App verwandelt iPhone in Lehrbuchsammlung

©coursesmart.com
Der Einsatz neuer Medientechnologien wird für den Lehrbetrieb zunehmend interessanter.

Dass das entsprechende Potenzial von Anbietern im Bildungsbereich mittlerweile nicht nur erkannt, sondern auch ausgenutzt wird, zeigt das Beispiel des US-Textbuch-Anbieters CourseSmart. Dieser hat vor kurzem eine spezielle Applikation für iPhone und iPod touch vorgestellt, die Besitzern der Apple-Geräte den Zugriff auf die gegenwärtig über 7.000 Lehrbücher aus dem eigenen Archiv des Unternehmens ermöglicht. Mithilfe des kleinen Programms, das CourseSmart-Abonnenten kostenlos im App Store erwerben können, sollen Schüler und Studenten künftig schnell und einfach auf vollständige digitalisierte Versionen ihrer herkömmlichen Textbücher zugreifen, ihre selbst verfassten Notizen lesen und nach spezifischen Wörtern und Phrasen suchen können. Im Gegensatz zur traditionellen Variante ergibt sich bei den E-Books der Vorteil, dass keine schweren Druckwerke herumgeschleppt werden müssen und trotzdem jederzeit eine mobile Zugangsmöglichkeit zu Unterrichtsmaterialen besteht.

“Niemand wird sein iPhone dafür verwenden, um seine Hausaufgaben zu machen. Mit der neuen Applikation bieten wir aber dennoch eine echte mobile Lernmöglichkeit an”, erklärt Frank Lyman, Executive Vice President bei CourseSmart, gegenüber dem Wall Street Journal. Im Vergleich zu herkömmlichen gedruckten Textbüchern halte das elektronische Pendant aber eine Reihe von wichtigen Vorteilen für die Nutzer parat, zu deren wichtigsten sicherlich der schnelle und unkomplizierte mobile Zugriff zu zählen sei. “Wenn man zum Beispiel in einer Seminargruppe im Unterricht sitzt und sich spontan eine interessante Frage auftut, kann man sofort auf das entsprechende Lehrbuch zugreifen”, erläutert Lyman. “In Zeiten von MP3-Playern und videofähigen Handys wie dem iPhone wird ein mobiler Zugang zu Informationen speziell von Studierenden nicht nur erwartet, sondern sogar verlangt”, meint Michael Raunig von der Akademie für Neue Medien und Wissenstransfer der Karl-Franzens-Universität Graz auf Anfrage von pressetext.

Raunig, der selbst ein Podcast-Portal konzipiert hat, das es Studierenden, Lehrenden und allen sonstigen Interessierten erlaubt, Lehr- und Lernmaterialien auf den eigenen Computer oder das eigene Handy zu holen, ist vom Potenzial der neuen Medientechnologien für den Bildungseinsatz überzeugt: “Die Neuen Medien liefern eine ganze Reihe hilfreicher Tools, die ein Gewinn für den Lehrbetrieb sein können. Das Potenzial ist hier aber noch lange nicht ausgeschöpft.” Mittlerweile biete jede Universität über das Internet eine zentrale Lernplattform an, über die man sich beispielsweise weiterführende Informationen zu Vorlesungen oder zusätzliche Unterrichtsmaterialien besorgen kann. “Gerade in Zeiten, in denen die Universitäten mit kontinuierlich steigenden Studierendenzahlen zu kämpfen haben, birgt der Einsatz neuer Medientechnologien einige Vorteile. In diesem Zusammenhang muss aber auch darauf hingewiesen werden, dass derartige Möglichkeiten stets nur als hilfreiche Ergänzung zum herkömmlichen Lehrbetrieb gedacht sind und diesen keinesfalls vollkommen ersetzen können”, so Raunig abschließend.

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