Strapaziert eine Facebook-Bekanntschaft die Geduld zu sehr, kann bei Defriendition die gewünschte Länge der Blockade ausgewählt werden, woraufhin die App eine personalisierte Nachricht an das “Opfer” schickt, wie mashable berichtet. Auf Wunsch wird die Verwarnung auch via Twitter verbreitet. Stummschalten müssen die User ärgerliche Freunde aber selber, da die App nicht über die entsprechenden Berechtigungen von Facebook verfügt.
Viel Arbeit
In Prinzip ist Defriendition also ein Verweis, der laut Hersteller erzieherischen Charakter haben soll. Da die Stummschaltung aber manuell erfolgen soll, ist eine tatsächliche temporäre Auszeit mit Arbeit verbunden. User müssen sich eine Erinnerung erstellen, damit sie nicht vergessen, den zeitweise geblockten Kontakt nach Ablauf der Frist wieder zu aktivieren. Die Idee scheint jedenfalls auf großes Interesse zu stoßen, wie mehrere Medienberichte beweisen. Das lässt darauf schließen, dass nervende Facebook-Freunde keine Seltenheit sind.
“Ich halte von einer solchen App nichts. Facebook ist so erfolgreich, weil es auf ‘gefällt mir’ basiert und eben nicht auf ‘gefällt mir nicht’. Es gibt oberflächlichen Smalltalk, wie auf einer Gartenparty. Eine solche App ist der Nervbold, der diese Party sprengt”, sagt Social-Media-Experte Michael Ehlers gegenüber pressetext. Das heißt allerdings nicht, dass ein Facebook-Nutzer sich alles gefallen lassen soll. “Die ‘Netiquette’, die sich aus den User-Erfahrungen entwickelt hat, gilt auch bei Facebook. Wer dagegen verstößt, darf durchaus stummgeschaltet werden”, so Ehlers.
Letzter Strohhalm Entfreundung
Dass sie stummgeschaltet worden sind, bemerken nervige Freunde in der Regel nicht. Handelt es sich um jemanden, der regelmäßige Reaktionen auf Postings erwartet, bietet sich ein persönliches Gespräch oder eine vorsichtig formulierte Nachricht an, die auf das nervende Verhalten hinweisen. Solch liebesbedürftige Menschen kennt ein User für gewöhnlich auch persönlich. “Wenn echte Freunde online nerven, bietet sich entweder eine wertfreie Ich-Botschaft oder ein Vier-Augen-Gespräch an. Bei bloßen Bekanntschaften reicht einfaches Stummschalten. Wenn es etwas wichtiges gibt, ist man per Nachricht ja noch zu erreichen”, so Ehlers.
Eine Löschung aus dem Kreis der Online-Freunde ist hingegen nur in Ausnahmefällen angebracht. “Bei Stalking, Mobbing oder anderen psychologischen Spielchen ist Löschen als letzte Konsequenz zulässig. Aber selbst hier bringt ein Anruf oft mehr”, erklärt Ehlers.
(pte)
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