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Antwort auf Kritiken: Starkes Rihanna-Konzert in der Wiener Stadthalle

Rihanna überzeugte in der Wiener Stadthalle.
Rihanna überzeugte in der Wiener Stadthalle. ©Andy Kropa/Invision/AP
Pop-Superstar Rihanna belehrte mit ihrem Auftritt in Wien die Kritiker eines Besseren und konnte beim Konzert in der Stadthalle auch dank ihrer Stilabkehr überzeugen.
Besucher mussten Taschen abgeben

Rihannas “Anti World Tour” hat am Dienstag in der Wiener Stadthalle Station gemacht und sich ungewollt als eine Antwort auf alle vorherigen Unkenrufe in Teilen der heimischen Medien entpuppt. Der US-Star, der einen rekordverdächtigen Erfolg sein Eigen nennt, offenbarte in einer fast ausverkauften Wiener Stadthalle, wie man kommerziell erfolgreichen R’n’B in einer überzeugenden Show live darbietet.

Mit ihrem achten Studioalbum “Anti” vollzog Rihanna ihre dezente Abkehr vom ihrem bisher bevorzugtem Dance-Genre, indem sie sich bei ihrem Debüt für ihr neues Label namens “Roc Nation” schlichteren R’n’B-Strukturen öffnete. Ein Stilwechsel weg vom Kirtag-Sound, der ihr durchwegs positive Kritiken einbrachte. Eine Richtung in einen düsteren Sound, den Rihanna in Wien zumindest teilweise auch live dominant anklingen ließ.

Zunächst ein ruhiger Beginn, wenn auch verspätet, in einem weißen, einem Bademantel ähnlichem Kleid zum Auftakt mit dem Song “Stay”. Diesem folgte dann ein Einsteigen in einen über der Bühne schwebenden Quader. Die Zuschauer folgten dem Geschehen jedenfalls zum Teil damit, alles auf ihren Smartphones zu verewigen.

Rihanna: Eine Erfolgsgeschichte im Pop-Business

Mit dem US-Popstar sah man in Wien einen der größten Erfolgsbringer der Gegenwart: Die noch bis November angesetzte “Anti-Tour” umfasst an die 80 Auftritte und ist Rihannas erste Welttour nach drei Jahren Pause, die sie unter anderem für Mode- und Filmprojekte nutzte. Geboren auf Barbados, nannte sie zu Anfang ihrer Karriere Madonna als eines ihrer Vorbilder – mit der sie immerhin den Hang zum häufigen Wechsel des Erscheinungsbilds gemein hat. Doch viel früher – bereits mit 17 Jahren – begann sie ihren Siegeszug und hatte das Idol schnell überholt.

Rihanna kann auf Millionen verkaufter Downloads und Tonträger verweisen, ihr Vermögen bewegt sich im dreistelligem Millionenbereich und sie gehört schon jetzt zu den erfolgreichsten Künstlern der Popgeschichte. Mit 28 Jahren hat sie bereits 14 Nummer-Eins-Hits in den USA gelandet, zuletzt dieses Jahr mit “Work”, womit sie derzeit Platz drei in der Geschichte der Billboard-Charts einnimmt und nur noch Mariah Carey und die Beatles vor sich hat.

Nur kleine Kritikpunkte am Rihanna-Auftritt in Wien

Auf der Bühne war dann trotz dieser Superlative nicht alles wunderbar: Wohl nahezu perfekt, mit rund 30 Prozent Anteil aus dem Album “Anti” zelebrierte Rihanna ihre neue Schlagrichtung. Ein wirkliches Highlight in der insgesamt kaum zu kritisierenden Choreografie des Auftritts fehlte aber dann doch. Schwache Songs aus früheren Alben, wie etwa “Diamonds” lieferten zwar Erkennungswert, waren aber ebenso qualitative Mängel. Der Zuspruch war aber gerade in solchen Momenten überraschend hoch.

Insgesamt ist der neue Ansatz ein Zeichen von Rihannas Mut zum Verlassen des eingeschlagenen Weges. Die Langeweile bis Beliebigkeit der Auftritte einer Beyoncé oder Lady Gaga in Wien – sie wohnten dem Auftritt Rihannas nicht inne. Hier will man wissen, was als nächstes Element an künstlerischem Output kommt, oder kommen könnte. Mit dem aktuellem Album “Anti” hat Rihanna die dazugehörige Neugier geliefert.

(APA, Red.)

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