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Anti-Aging beginnt im Kopf

Altern beginnt mit der Geburt – und das ist der perfekte Startpunkt für Anti-Aging. Ilse Patscheider ist 80 Jahre alt. "Nivea und Wasser war die einzige Schönheitspflege, die ich jemals an meinen Körper gelassen habe."

Und im Altersheim kommt sie gar nicht auf die Idee, ihre Hände in den Schoß zu legen. Ihr neuestes Hobby: Gedächtsnistraining mit dem Computer. Ist das schon Anti-Aging-Maßnahme genug?

20 Jahre jünger

„Eine 80-Jährige von heute ist geistig und körperlich so fit wie eine 60-Jährige in den 1930er Jahren“, weiß Psychotherapeutin und Psychiaterin Adelheit Gassner-Briem aus Feldkirch. Wir leben in einer beneidenswerten Zeit. Unser Körper und unser Geist sind viel jünger, als die bloße Anzahl an Jahren das vermuten ließe: Das biographische Alter ist somit dem biologischen teilweise um Jahrzehnte voraus. Doch das kann sich schnell ändern. Gassner-Briem: „Unser Wohlstand hat auch Schattenseiten!“ Zum einen besser ernährt und besser umsorgt als jemals zuvor, sind wir zum anderen gerade deshalb besonders anfällig für neue Krankheiten. Die Jugend-Diabetes hat beispielsweise dramatisch zugenommen.

Alters-Bremse?

Gerade deshalb haben Anti- Aging-Maßnahmen keine Alters- Untergrenze: Nur, wer so früh wie möglich auf seinen Körper hört, der kann dem Altwerden gelassen entgegenblicken. Es gibt kein Geheimrezept für Jugend. Für Gassner-Briem sind jedoch zwei Hauptpunkte auszumachen, die einen körperlichen Anti-Aging-Effekt haben: Ernährung und Bewegung. Das liegt auf der Hand, doch die wenigsten leben danach. Wer auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Sport achte, der sorge für junges Äußeres und körperliche Fitness bis ins hohe Alter. Die geistige Komponente ist schwerlich an konkreten Ratschlägen auszurichten. „An meinen Patienten sehe ich immer wieder, ein ausgefülltes Leben ist essentiell“, betont die Expertin über Anti-Aging im Kopf – doch was heißt „ausgefüllt“?

Kreativität altert nicht

„In jeder Lebensphase lassen sich neue Talente entdecken. Lebenssinn muss immer wieder neu selbst gesetzt werden. Wer ein Leben lang all seine Energie in seinen Beruf gesteckt hat und plötzlich arbeitslos wird oder in Pension geht, der kennt diese Suche. Im Kleinen sollte sie in jeder Lebensetappe neu stattfinden“, rät Gassner-Briem. Ilse war ihr Leben lang Textil- Lehrerin. In den großen Ferien hat sie mit ihrer Freundin Afrika, Asien und ganz Europa bereist. Heute sitzt sie zufrieden in einem Lehnstuhl des Altenheims Dornbirn, nutzt die Zeit zwischen zwei Besuchen ihrer großen Verwandtschaft – und schmökert in brandaktuellen Geografie- Büchern.

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