Der Bevölkerungsanteil der Muslime in Österreich wird bis 2050 deutlich steigen – auch wenn keine weiteren muslimischen Einwanderer hinzukommen sollten. Demnach würde auch bei einer “Null-Migration” von Muslimen der muslimische Bevölkerungsanteil bis dahin um 2,4 Prozentpunkte wachsen, ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Washingtoner Pew Research Center, die der APA vorliegt. Dieser Anstieg ist einerseits auf die Alterszusammensetzung der muslimischen Bevölkerung – in ganz Europa sind 25 Prozent der Muslime derzeit unter 14 Jahren, gegenüber nur 15 Prozent der Nichtmuslime – und andererseits auf ihre höhere Fertilität – in Österreich 2,2 Kinder pro muslimischer Frau gegenüber 1,5 bei Nichtmusliminnen – zurückzuführen.
Nichtmuslimische Population hat abgenommen
Nach Schätzungen von Pew hat daher allein durch das positive Geburtensaldo die muslimischen Bevölkerung in ganz Europa seit 2010 um 2,2 Millionen Personen zugenommen, gegenüber einer Abnahme der nichtmuslimischen Population im gleichen Zeitraum um 1,67 Millionen.
Um die künftige Bevölkerungszusammensetzung prognostizieren zu können, errechnete das Institut drei verschiedene Einwanderungsszenarien: Bei dem völligen Ausbleiben jeglicher künftigen Einwanderung würde sich der Anteil der muslimischen Bevölkerung in Österreich von derzeit 6,9 Prozent bis 2050 auf 9,3 Prozent erhöhen.
Bei Flüchtlingskrise könnte sich Anteil an Muslimen vervierfachen
Im Falle einer “mittleren”, großteils regulären Zuwanderung würde der Anteil bis 2050 auf 10,6 Prozent steigen. Bei einem Szenario mit “hoher” Migration wie in der Flüchtlingskrise der vergangenen Jahre würde sich der muslimische Bevölkerungsanteil hierzulande sogar fast vervierfachen, nämlich auf 2,1 Millionen Menschen bzw. ein Fünftel (19,9 Prozent) der Bevölkerung.
Dabei wird davon ausgegangen, dass wie in den vergangenen Jahren die meisten Einwanderer Muslime sind. So seien von rund 110.000 Flüchtlingen, die Österreich zwischen Mitte 2010 und Mitte 2016 aufgenommen habe, etwa 72 Prozent Muslime gewesen. Dazu kamen zudem noch 130.000 reguläre muslimische Zuwanderer.
APA/Red.
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