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Antarktische Gletscher gleiten immer schneller zum Meer

Die Gletscher der Antarktischen Halbinsel gleiten immer rascher in Richtung Meer. Die Eismassen in dem Gebiet südlich von Südamerika hätten sich 2003 rund zwölf Prozent schneller bewegt als zehn Jahre zuvor.

Das berichteten Wissenschafter des British Antarctic Survey (BAS) im „Journal of Geophysical Research“. Ursache sei höchstwahrscheinlich der Klimawandel, der diese Gletscher schmelzen lasse.

Die Forscher hatten Aufnahmen der europäischen Satelliten ERS-1 und ERS-2 ausgewertet. Sie analysierten für 300 verschiedene Gletscher, wie schnell sich die Eismassen in Richtung Meer bewegen. Grund für das raschere Gleiten sei wahrscheinlich das infolge des Abschmelzens geringere Gewicht der Gletscher, schreiben die Forscher. In den vergangenen 50 Jahren seien die Eismassen um 87 Prozent geschrumpft, erklärte der Hauptautor der Studie, Hamish Pritchard.

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hatte im Mai berichtet, dass in der Antarktis schneebedeckte Gebiete von insgesamt mehr als der Größe Deutschlands geschmolzen sind. Es handle sich um die bedeutendste Schneeschmelze, die in den vergangenen drei Jahrzehnten mit Hilfe von Satelliten gemessen worden sei, hieß es. Die Antarktis ist das größte Frischwasser-Reservoir auf der Erde. Änderungen in der Eismasse der Antarktis haben Auswirkungen auf den Meeresspiegel der Ozeane, die Salzkonzentration, Strömungen und damit auch auf das weltweite Wetter.

Die Gletscher schmelzen aber nicht nur in der Antarktis. US- Forscher hatten im Mai berichtet, dass zwei riesige grönländische Gletscher seit fünf Jahren deutlich mehr Eis als zuvor verlieren. Demnach verkleinerten sich allein der Helheim- und der Kangerdlugssuaq-Gletscher in den vergangenen fünf Jahren jährlich um rund 122 Kubikkilometer Eis. Das sei die Hälfte der Eismasse, die Grönland in dieser Zeit insgesamt eingebüßt habe. Auch die meisten Gletscher der Gebirge werden seit Jahren kleiner.

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