Anstieg von Darmkrebs bei jüngeren Männern in Österreich

Frauen sind davon nicht betroffen, berichtete die MedUni Wien am Donnerstag aus einer aktuellen Studie. Zudem nahm im gleichen Zeitraum die Häufigkeit von Darmkrebs in den meisten europäischen Ländern, darunter Österreich, in der Generation ab 55 Jahren ab. Das Nationale Screening Komitee auf Krebserkrankungen rät nun zu früheren Vorsorgeuntersuchungen.
Der Anstieg von Darmkrebs bei Unter-50-Jährigen war bereits beobachtete worden, aber bisher wurden die stetig verbesserten Screening-Methoden als Grund dahinter vermutet. "Somit ging man davon aus, dass Darmkrebs bei Jüngeren nicht öfter auftritt, sondern lediglich häufiger diagnostiziert wird", berichtet Monika Ferlitsch von der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie der MedUni. Die von ihr geleitete groß angelegte Studie legte nun erstmals den Beweis für den tatsächlichen Anstieg von Darmkrebs bzw. dessen Vorstufen bei Männern unter 50 vor.
300.000 Koloskopien analysiert
Für die Erhebung wurden die Ergebnisse von 296.170 Koloskopien in Österreich analysiert, die zwischen 2008 und 2018 bei symptomlosen Frauen (150.813) und Männern (145.357) durchgeführt wurden. Das Durchschnittsalter der Patientinnen und Patienten betrug dabei 60 Jahre, 11.103 (also 3,8 Prozent) der Daten stammten von Unter-50-Jährigen. Als besonders auffällig bei der Analyse erwies sich die steigende Zahl bestimmter, mit einem besonders hohen Krebsrisiko verbundener Darmpolypen bei jüngeren Männern. Gleichzeitig wurde diese Art von Polypen bei Über-50-Jährigen seltener festgestellt.
Ungesunde Lebensweise als mögliche Ursache
Als mögliche Ursachen für den Anstieg von Darmkrebs bei jüngeren Männern nannte Ferlitsch insbesondere Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Übergewicht und Diabetes. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachblatt "JAMA Network Open" publiziert. Auf Basis der Ergebnisse rät das Nationale Screening Komitee in Österreich zur Darmkrebsvorsorge mittels Darmspiegelung (Koloskopie) oder Blutstuhltest ab 45 und nicht wie bisher ab 50 Jahren.
(APA)
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