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Anklage wegen versuchten Mordes nach Messerangriff auf Polizisten in Wien

Anklage wegen Mordversuchs nach Messerattacke auf Wiener Polizisten
Anklage wegen Mordversuchs nach Messerattacke auf Wiener Polizisten ©Canva (Symbolbild)
Die Staatsanwaltschaft Wien hat nach einem Messerangriff auf einen Polizisten am Keplerplatz in Wien-Favoriten beim Landesgericht für Strafsachen eine Anklage wegen versuchten Mordes eingebracht.

Das gab Behördensprecherin Nina Bussek Dienstagmittag per Presseaussendung bekannt. Dem Angeklagten - einem 41 Jahre alten Mann - wird vorgeworfen, am 24. Mai 2024 einem 24-jährigen Beamten von hinten mit einem Messer in Tötungsabsicht in die rechte Brust gestochen zu haben.

Schutzweste verhinderte Verletzungen

Wien. "Der Beamte trug ein Stichschutz-Gilet, weshalb es zu keinen Verletzungen kam", erläuterte Bussek in der Mitteilung. Das Messer hatte eine Klingenlänge von 19,5 Zentimetern. Der nunmehr Angeklagte konnte unmittelbar nach der Tatausführung von weiteren anwesenden Polizisten überwältigt und festgenommen werden. Laut Staatsanwaltschaft soll er geständig sein und zur Motivlage Suizid-Absichten im Sinn der sogenannten "Suicide by Cop"-Methode geäußert haben. Demnach sei er entschlossen gewesen, einen Polizisten anzugreifen und zu töten, um anschließend von der Polizei selbst erschossen zu werden.

Tatwaffe und Beweise

"Ein medizinisches Sachverständigengutachten belegt, dass die Beschaffenheit der Tatwaffe und die Art des Angriffs ohne die Schutzweste des Polizisten zu tödlichen oder mindestens lebensbedrohlichen Verletzungen geführt hätte", stellte Staatsanwaltschaft-Sprecherin Bussek fest. Zwei medizinische bzw. psychiatrische Sachverständige hätten dem Angeklagten volle Zurechnungsfähigkeit und damit Schuldfähigkeit attestiert. Der Messerangriff war von einem Polizeibus auf Video festgehalten worden. Auf der Tatwaffe konnte DNA des Angeklagten sichergestellt werden.

Waffenverbotszone in Favoriten

Der Tatort liegt innerhalb einer in Favoriten verhängten Waffenverbotszone. Diese trat am 30. März in Kraft, nachdem es im Bereich Reumannplatz - Keplerplatz zu einer Häufung von Messerstechereien gekommen war. In diesem Zusammenhang sind bereits mehrere Mordversuch-Verfahren gerichtsanhängig.

(APA)

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