Angst vor Alzheimer nimmt ab – trotz steigender Fallzahlen

Die größte Angst haben die Österreicherinnen und Österreicher vor Krebs mit 37 Prozent und Schlaganfall mit 18 Prozent. Alzheimer liegt mit Herzinfarkt gleichauf bei zehn Prozent. Im Jahr 2018 war Alzheimer als häufigste Form der Demenz mit 18 Prozent noch hinter Krebs an zweiter Stelle gelegen.
Knapp jeder Fünfte (19 Prozent) fühlt sich laut der heurigen Umfrage zum Thema Alzheimer gut informiert. 24 Prozent möchten mehr erfahren. Nach einem Rückgang im Jahr 2024 liegt dieser Informationsbedarf wieder auf dem Niveau von 2022. Frauen zeigen sich deutlich interessierter als Männer, berichtete die MAS Alzheimerhilfe.
Sozialer Rückzug der Betroffenen
30 Prozent der Befragten gaben an, jemanden zu kennen, der an Alzheimer erkrankt ist - ein Rückgang zu den 37 Prozent im Jahr 2018, was auf einen gewissen sozialen Rückzug der Betroffenen und ihrer Angehörigen schließen lasse, wurde erläutert. "Die Befragung zeigt, wo wir als Gesellschaft gefordert sind - und wo wir als Organisation Impulse setzen können", sagte Gerald Kienesberger, Geschäftsführer der MAS Alzheimerhilfe, zur APA.
Machen sich erste Anzeichen von Gedächtnisproblemen bei einem selbst bemerkbar, würde gut die Hälfte (54 Prozent) eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, vorrangig den Hausarzt. Was sich seit 2018 verändert hat, ist die Art der Unterbringung, die sich die Österreicher im Fall einer Erkrankung wünschen. Votierten 2018 noch 28 Prozent für eine Unterbringung in einem Pflegeheim, sind es nun 34 Prozent, die diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Männer (39 Prozent) zeigen sich hier aufgeschlossener als Frauen (30 Prozent).
Hausarzt wichtigste Informationsquelle
Der Hausarzt ist nicht nur die erste Anlaufstelle, er ist mit 63 Prozent auch die wichtigste Informationsquelle. Neurologinnen und Neurologen gewinnen aber an Bedeutung und liegen bei 30 Prozent. Informationsanbieter wie die Alzheimerhilfe, aber auch die Caritas oder Demenzberatungsstellen erhalten alle nur Nennungen im einstelligen Prozent-Bereich. Dies sei nachvollziehbar, weil in der ersten Phase nach der Diagnose Patienten eine besondere Bindung zu ihren Ärzten aufbauen.
Niederschwellige und zugleich anonyme Angebote wie Zeitungen und Zeitschriften (37 Prozent), Internetangebote (21 Prozent) und Sachbücher (13 Prozent) erreichen höhere Reichweiten. Wird im Internet nach Informationen zum Thema Alzheimer gesucht, dann ist Google nach wie vor die zentrale Anlaufstelle. Jeder vierte Österreicher kennt mindestens ein Angebot der Alzheimerhilfe. Am bekanntesten sind die 24-Stunden-Pflege (16 Prozent), Demenzservicestellen (13 Prozent) und das Gedächtnistraining (zehn Prozent). "Demenz ist vielschichtig - und nur durch das genaue Hinsehen auf gesellschaftliche Entwicklungen können wir dieser Komplexität gerecht werden", betonte Kienesberger.
(APA)
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