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Anatomie der Halswirbel

Ein steifer Hals und Schulter-Arm-Schmerzen. Was dahinter stecken kann und was du dagegen tun kannst.

Um die Ursache von Nackenschmerzen besser verstehen zu können, möchten wir einen kleinen anatomischen Grundkurs anbieten. Die Anatomie der Wirbelsäule erscheint nur auf den ersten Blick einfach. Bei genauerem Hinsehen erschließt sich die Komplexität des Geschehens und vor allem die Abhängigkeit der verschiedenen Strukturen voneinander.

Zunächst wollen wir mit der Vorstellung aufräumen, dass die Wirbelsäule eine wie der Name uns einreden will  “Säule” ist. Unter Säule verstehen wir etwas Statisches, nicht oder wenig Bewegliches. Und genau das ist die Wirbelsäule (WS) eben nicht, sie ist ein dynamisches Organ, dessen Teile untereinander in Verbindung und gegenseitiger Beeinflussung stehen. 

Untersuchen wir zuerst das Grundelement der WS, nämlich den Wirbel.

Dieser ist, da er aus Knochen besteht, oberflächlich gesehen, zunächst statisch, ändert aber im Laufe eines Lebens mehrfach erheblich sein Aussehen. Der Alterungsprozess hinterläßt gravierende Spuren an seiner Oberfläche und macht ihn auf der Zeitachse gesehen zu einem recht dynamischen Teil unseres Körpers.

Der Wirbel besteht, grob gesagt, aus Wirbelkörper, Wirbelbogen, Gelenkfortsätzen und den Querfortsätzen sowie dem Dornfortsatz.

Denkt man sich mehrere Wirbel übereinander, so stehen sie über die sogenannten Bandscheiben (oder besser Zwischenwirbelscheiben) und die sogenannten Facettegelenke (oder eben auch besser Zwischenwirbelgelenke) miteinander in Verbindung. Auch diese Verbindung ist nicht für “die Ewigkeit” gemacht. Gerade an diesen Verbindungsstellen spielen sich nämlich die allerersten Alterungsprozesse ab. Man spricht, da es sich pro Segment um 3 Verbindungsstellen handelt (1 Bandscheibe und 2 Facettegelenke), in diesem Zusammenhang auch von den 3 Säulen der Wirbelsäule, wieder ein etwas paradoxer Begriff, der allerdings recht gut die Bewegungselemente der WS umschreibt. 

Natürlicher Alterungsprozess oder schmerzhafter Verschleiß?

Der Alterungsprozeß (und wir sprechen hier von Prozessen, welche bereits im zarten Alter von 25 einsetzen) geht mit dem Verlust von Gewebsflüssigkeit einher, daher ist an der WS die Bandscheibe als erstes betroffen. Sie wird nicht nur spröder, sondern sie beginnt auch ihre ursprüngliche Höhe zu verlieren. Die Wirbelkörper nähern sich einander an, was zu Reibungsdefekten in den Zwischenwirbelgelenken führt. Sie werden arthrotisch. Die allerersten Wirbelsäulenprobleme treten daher bei den meisten Menschen bereits im Alter von 20-30 Jahren auf und sind meist lediglich Nacken-oder Kreuzschmerzen ohne eine Ausstrahlung in die Peripherie.

Mediziner sprechen dabei salopp vom “Facettensyndrom”. Dass es sich dabei um die früheste Form von Arthrose im menschlichen Körper handelt und diese noch dazu vom Alterungsprozess der Bandscheibe mitbewirkt wird, ist den meisten nicht bewusst. Gerade unter Musikern (Streichern, Pianisten) ist diese Form des Überlastungsschmerzes extrem weit verbreitet. Erst viel später spielen dann die altersgemäße Fortsetzung dieses Leidens, nämlich der Bandscheibenvorfall oder die Wirbelkanalverengung eine Rolle.

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