An 365 Tagen im Jahr bei den Klienten

Dornbirn. Hätte sie einen Hut wie die kürzlich verstorbene Queen, sie würde ihn vor den im Kolpinghaus versammelten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie dem ehrenamtlichen Vereinsvorstand ziehen. So brachte Stadträtin Marie Louise Hinterauer Wertschätzung und Dank zum Ausdruck und überbrachte Grüße von Bürgermeisterin Andrea Kaufmann, die eine andere Verpflichtung wahrnehmen musste. Krankheitshalber verhindert war indes der Obmann des Krankenpflegevereins Dornbirn Heinz Wohlgenannt. Obmann-Stellvertreter Karl Schelling leitete daher die 107. Generalversammlung und versäumte es nicht, Wünsche für eine baldige Genesung an den Obmann zu übermitteln. Schelling begrüßte die Mitglieder, die Politikerinnen und Politiker der Stadt und des Landes, wichtige Systempartner sowie Altobmann Rudi Sohm und Günter Lutz, einen großzügigen Gönner des im Jahr 1912 gegründeten KPV Dornbirn.
Dass die letzten zwei Jahreshauptversammlungen nicht abgehalten wurden, sei nicht der Bequemlichkeit geschuldet, sondern vielmehr der Vorsicht, merkte Schelling an. „Wir sind ein sensibler Betrieb und konnten die volle Pflege trotz Pandemie aufrecht erhalten“, bedankte er sich direkt bei Johannes Drexel, Geschäftsführer und Pflegedienstleiter des KPVD.
Situation Pflegefachkräfte
Sich den Aufgaben stellen wollen sich Johannes Drexel und die Bezirksleitungen Edith Okoro, Silvia Franz und Daniel Lauterer. Während im Jahr 2021 vier neue Mitarbeiterinnen und ein Mitarbeiter eingestellt werden konnten, bleiben seit einem halben Jahr zwei Vollzeitstellen unbesetzt, berichtet Drexel. Nachwuchs soll unter anderem aus der SOB Bregenz hervorgehen. Im Juni gab es dort 50 Neuanmeldungen. Dass es aktuell 97 sind, führt Landesrätin Katharina Wiesflecker auf die monatliche Ausbildungsförderung in Höhe von 600 Euro zurück. Für die Fachhochschule Vorarlberg habe der KPV eine Bedeutung als Praktikumsgeber – Mitarbeitende mit abgeschlossenem Studium konnten für die Hauskrankenpflege aber bislang nicht akquiriert werden, resümiert Drexel.
Solidargemeinschaft
Wie eine Solidargemeinschaft auch funktionieren kann, lernte Marie Louise Hinterauer schon früh. „Jetzt bist du dran, sagte meine Mutter zu mir nach dem Tod der Großmutter und so wurde ich ebenfalls ein Vereinsmitglied.“ Die Mitgliedschaft kostet ab 2023 47 Euro im Jahr. Die Stadt bezahle aus Steuergeldern 200.000 Euro jährlich an den KPV, informiert Stadträtin Juliane Alton. Die Mitarbeitenden seien nah an den Leuten und ein wichtiger Teil jener Menschen, die es rund um die Pflege brauche.
Drexel wies die Anzahl der Mitarbeitenden mit 47, davon in der Pflege mit 41, aus. Das entspreche einem Vollzeitäquivalent von 26,10 oder 23,5 Stellen. Die Personalkosten betragen 86 Prozent des gesamten Aufwandes von EUR 2.271.688 im Jahr 2021 laut Kassierin Christine Huber. Die Rechnungsprüfer Günter Albrich und Burkhard Dünser genehmigten die Jahresrechnungen der letzten drei Jahre und entlasteten den Vereinsvorstand. Mit einem positiven Jahresergebnis 2022 wird gerechnet.
Als besonderer Programmpunkt wurden langjährige Mitarbeitende geehrt, Marianne Fink und Veronika Lerch wurden mit großem Dank in die Pension verabschiedet.
Ein Ausblick
Die Raumsituation und das Alter der Gebäude aus den Jahren 1935 und 1985 machen Sanierungen erforderlich. Architekt Bernhard Berger wurde mit der Bestandsaufnahme beauftragt. Der Bericht mit entsprechendem Lösungsvorschlag sollte Ende des Jahres vorliegen, so Drexel.
Bei der Neuwahl des Vorstandes schließlich kommt es zu einer Änderung. Elmar Luger, Jugendkoordinator der Stadt Dornbirn, wird Vorstandsmitglied Doris Feuerstein als langjährige Ehrenamtliche ablösen und neu als Schriftführer zur Verfügung stehen.
Krankenpflegeverein Dornbirn, Annagasse 3
Ehrenamtlicher Vorstand:
Obmann: Heinz Wohlgenannt
Obmann Stv.: RA Dr. Karl Schelling
Kassierin: Christine Huber
Rechnungsprüfer: Günter Albrich, Burkhard Dünser
Schriftführer: Elmar Luger (neu)
Ärztlicher Leiter: Dr. Franz Bertolini
Beirätin: Karin Gmeiner
Beirat: LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger
Beirätin: DGKP Elisabeth Ruepp
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