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Amoklauf in Graz: So lief der Polizeieinsatz ab

Oberst Kurt Kornberger vom Einsatzkommando Cobra im Innenministerium.
Oberst Kurt Kornberger vom Einsatzkommando Cobra im Innenministerium. ©APA/HELMUT FOHRINGER
28 Minuten - so lange dauerte es vom Notruf bis zur Freigabe des BORG Dreierschützengasse in Graz durch die Einsatzkräfte. Bei einem Hintergrundgespräch im Innenministerium Mittwochmittag hat Oberst Kurt Kornberger, Standortkommandant des Einsatzkommandos Cobra Süd, weitere Details zum Einsatz genannt.
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Mittwochmittag hat das Einsatzkommande Cobra Süd neue Details zum Einsatz in der Grazer Dreierschützengasse bekanntgegeben. Demnach wurde der Täter 13 Minuten nach der Alarmierung der Einsatzkräfte tot aufgefunden. Zehn Menschen mussten sterben.

Einsatzkräfte innerhalb von 6 Minuten in der Dreierschützengasse

Um 10.00 Uhr erfolgte die Alarmierung einer möglichen Amoklage, sechs Minuten später waren die Einsatzkräfte bei der Schule. Die erste Polizeistreife traf mit schwerer Schutzausrüstung für aktive Interventionen ein. Eine Minute später waren die Schnelle Interventionsgruppe (SIG), die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) sowie das Einsatzkommando Cobra an Ort und Stelle. Um 10.08 bzw. 10.09 Uhr waren die Streifen laut Kornberger im Gebäude. Es sei auffallend ruhig gewesen. "Schüsse haben wir keine mehr wahrgenommen", sagte er. Im Foyer trafen Cobra-Beamte auf einen Lehrer, der sagte, dass er im dritten Stock Kontakt mit dem Täter hatte.

Täter um 10.13 Uhr tot auf Toilette gefunden

Daraufhin entdeckten die Einsatzkräfte in dem Stockwerk in einen Klassenraum Schwerverletzte und Tote. Auch wenn der Wunsch, diesen Menschen sofort zu helfen, groß war, musste zunächst der Täter ausfindig gemacht werden, um ihn von weiterem Vorhaben abzubringen, sagte der Cobra-Kommandant. Es gelte die Zeit, in welcher der Täter agieren kann, möglichst kurz zu halten. Die Beamten durchsuchten daraufhin die nächstgelegenen Räumlichkeiten und stießen um 10.13 Uhr auf der Toilettenanlage auf den Täter, der Suizid begangen hatte.

Nach einer knappen halben Stunde konnte Gebäude freigegeben werden

Sodann konnten erste Einsatz-Sanitäter in den stark betroffenen Klassenraum geschickt werden, um die Verletzten zu versorgen. Sobald die Sicherheit auf den Korridoren hergestellt wurde, konnte dann als Nächstes die Rettungskette in Gang gesetzt werden. Um 10.17 Uhr wurden noch Sichtungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass es keine weiteren Täter gibt. Um 10.21 Uhr kamen die ersten Rettungskräfte wie Notärzte in die Schule. Währenddessen durchsuchten die Polizisten noch das komplette Gebäude, jeden Raum, jeden Kasten. Um 10.28 Uhr "ist es uns gelungen, dass wir zu diesem Zeitpunkt das Gebäude freigeben konnten", sagte Kornberger.

(APA/Red)

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