Der Online-Shopping-Gigant Amazon war bereits zuvor in das Lebensmittelgeschäft eingestiegen und liefert über seinen Service AmazonFresh die Produkte den Kunden nach Hause. Der neue Supermarkt ist – wie berichtet – nach Einschätzung von Branchenanalyst Jan Dawson von Jackdaw Research das Ergebnis der Erkenntnis, dass sich nicht alle Waren für den Online-Versandhandel eignen. Solche Geschäfte könnten daher die ideale Ergänzung zu AmazonFresh sein. Hunderte dieser Läden im Land wären eine echte Bedrohung für die bestehenden Supermarkt-Ketten, fügte er hinzu.
Ohne Kassen
Die Idee, die Kassenbereiche abzuschaffen, ist in der Branche nicht neu. Sie sind für die Händler kostenintensiv und zwingen die Kunden oft zu langen Wartezeiten. Bisher sind automatisierte Abrechnungssysteme aber über Versuchsstadien nicht hinausgekommen. Obwohl das Ganze sehr smart und bequem ist, dürften dadurch natürlich auch zahlreiche Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen und wegfallen. Die Technik dahinter jedenfalls ist äußerst spannend und würde lange Wartezeiten an der Kasse ersparen.
Amazon greift deutschen Mark an
Doch damit nicht genug: Amazon will nun auch in Deutschland das Geschäft mit den Einkäufen von Unternehmen aufmischen. Der weltgrößte Online-Händler brachte am Dienstag den Dienst AmazonBusiness an den Start, der auf Geschäftskunden ausgerichtet ist. Der Konzern will mit einem Rundum-Angebot von mehr als 100 Millionen Produkten auf einer Plattform punkten, Büros, Handwerker oder Restaurants sollen genauso ihren Bedarf decken wie Universitäten oder Labore. Um die breite Palette zu gewährleisten, setzt Amazon auch auf das Angebot anderer Händler in seiner Marketplace-Plattform.
Kauf auf Rechnung
Viele gewerbliche Kunden hätten schon bisher bei Amazon bestellt, jetzt kämen auf sie zugeschnittene Funktionen hinzu, erklärte der zuständige Amazon-Mananger Florian Böhme. Dazu gehören der Kauf auf Rechnung, die Anzeige von Netto-Preisen ohne Umsatzsteuer sowie Firmen-Konten mit mehreren Nutzern. Auch in Unternehmen eingesetzte Einkaufs-Software wird unterstützt.
1 Milliarde Umsatz im ersten Jahr
In den USA hatte Amazon den Geschäftskunden-Service im April 2015 gestartet. Dort würden 400.000 Unternehmen bedient und im ersten Jahr sei ein Umsatz von mehr als einer Milliarde Dollar erzielt worden. Amazon-Händler führten dabei mehr als die Hälfte der Bestellungen aus.
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