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AMA-Gütesiegel demnächst für weitere Produkte

Das heimische AMA-Gütesiegel gibt es demnächst auch für Haferdrinks und Krapfen.
Das heimische AMA-Gütesiegel gibt es demnächst auch für Haferdrinks und Krapfen. ©APA/AMA (Symbolbild)
Nach Fleisch, Milch und seit kurzem auch Brot und Gebäck gibt es das heimische AMA-Gütesiegel ab 2026 auch für Haferdrinks. Für Knabbersachen und Marillenkrapfen steht es kurz vor dem Start.

Produkte mit dem Gütesiegel der Agrarmarkt Austria (AMA) haben sich von den Herstellern freiwillig einer Vielzahl von Anforderungen gestellt, die über die gesetzlichen Bestimmungen hinausreichen. "Wir stehen für nachvollziehbare österreichische Herkunft, Qualität und unabhängige Kontrollen", erklärte AMA-Marketing-Chefin Christina Mutenthaler-Sipek.

AMA-Gütesiegel für Haferdrinks ab Jänner 2026

Die zertifizierte Produktpalette wird Schritt für Schritt erweitert. Fleisch und Milch machten den Anfang. Die jüngste bereits in den Geschäften sichtbare Errungenschaft ist das Gütesiegel für Brot, Gebäck und Getreide. 7.000 heimische Betriebe machen dabei laut AMA bereits mit. Demnächst sollen süße Backwaren, Knabbergebäck und pflanzliche Drinks folgen. Bei Letzteren will man im Jänner 2026 in die Umsetzung kommen - "vor allem Haferdrinks werden Schwerpunkt sein", sagte der Leiter des Bereichs Qualitätssysteme bei der AMA Marketing GmbH, Georg Leitner, am Mittwoch in der Jahrespressekonferenz des Unternehmens. "Nachvollziehbare Qualität und klare Herkunft werden wir in Zukunft auch für Drinks haben." Verboten seien darin etwa Konservierungs- und Farbstoffe. Entscheidend sei, dass der Hauptrohstoff - etwa Hafer, Dinkel oder Soja - aus Österreich stammt und den Kriterien des Gütesiegels entsprechend erzeugt wurde. Bei den süßen Backwaren will man in der kommenden Saison mit Marillenkrapfen durchstarten - die entsprechenden Vorarbeiten sind den Angaben zufolge weitgehend erledigt.

Schwerpunkte bei AMA-Gütesiegel geplant

Sukzessive erweitert werden soll parallel dazu das AMA-Biosiegel, das derzeit vor allem im Milchbereich Anwendung findet und nur zu einem geringen Teil bei Schweinefleisch. "Wir wollen bewusst Schwerpunkte setzen - pflanzlich und bio", so Leitner. "Was wir nicht auf dem Radar haben, sind die Fleischersatzprodukte", ergänzte Mutenthaler-Sipek. "Der pflanzliche Bereich ist wichtig, aber die pflanzlichen Ersatzprodukte sinken derzeit." Das Biosiegel der AMA gibt es seit 30 Jahren, das Gütesiegel seit 32 Jahren. Fleisch, Milch, Eier, Gemüse und Obst machten bei den Zertifizierungen den Anfang. Mittlerweile gibt es gesellschaftliche Veränderungen. "Fleisch ist tierische Produktion - das ist ein ganz sensibles Thema", erläuterte die AMA-Marketing-Geschäftsführerin. "Die Fleischwerbung ist einfach einem Wandel unterworfen." In der mit 1,8 Mio. Euro dotierten Sommerkampagne entschied sich die AMA für den Slogan "Endlich wieder grillen" und stellt dabei das gemeinsame Genießen aller Gütesiegelprodukte - von Gemüse bis Fleisch - in den Mittelpunkt. "Es geht um regionale Qualität vor anonymer Quantität", betonte Mutenthaler-Sipek. Vor 25 Jahren habe man noch mit "Fleisch bringts" werben können.

AMA-Gütesiegel: Mehr Kontrollen und mehr Beanstandungen

Die versprochene Qualität bedarf vielschichtiger Kontrollen. 2024 sei dabei mit über 30.000 Kontrollen ein Rekordjahr gewesen. Bei knapp unter 10.000 davon habe es Beanstandungen gegeben, nur 252 davon waren schwerwiegend und hatten den zumindest vorübergehenden Entzug des AMA-Gütesiegels zur Konsequenz. Oft gehe es nur um kleine Verstöße, die behoben werden sollen. Es sei sowohl die Zahl der Kontrollen als auch jene der Beanstandungen gestiegen. Grund dafür waren zum einen strengere Tierhaltungsvorgaben (das neue AMA-Gütesiegel "Tierhaltung plus" für Milchviehbetriebe) - die Anbindehaltung ist seit 2024 verboten - und die jährlichen statt vierjährlichen Kontrollen bei Milch. "Wir müssen mehr kommunizieren", betonte die AMA-Marketing-Chefin. Heuer will man mit 25.000 Kontrollen das Auslangen finden. "Wir setzen vielmehr auf Prävention und Digitalisierung", so Mutenthaler-Sipek. Die "Qualitätsgemeinschaft" umfasst den Angaben zufolge über 50.000 österreichische AMA-Gütesiegel-Betriebe und über 5.000 Lizenznehmer, die das System auch finanzieren. Das AMA-Gütesiegel für Brot und Backwaren sei 2024 "erfolgreich etabliert" worden.

(APA/Red)

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