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Am Set der Serie "Preacher": "Feine Linie zwischen Spaß und Gefahr"

Die neue Staffel von "Preacher" startet am 26. Juni auf Amazon Prime.
Die neue Staffel von "Preacher" startet am 26. Juni auf Amazon Prime. ©Lewis Jacobs/Sony Pictures Television AMC
"Es fühlt sich an, als würden wir an einer anderen Serie arbeiten", sagt Dominic Cooper der APA am Set von "Preacher" in New Orleans.
Die neue "Preacher"-Staffel

“Der Ton hat sich grundlegend verändert. Es ist noch lustiger.” Die zweite Staffel der AMC-Serie wartet mit mehr schwarzem Humor auf, unternimmt das skurrile Trio im Kern doch einen Roadtrip, um Gott zu finden – buchstäblich. Ab 26. Juni auf Amazon Prime Video.

Göttliche Befehlsgewalt

Im Zentrum der ersten Staffel von “Preacher”, basierend auf den gleichnamigen DC Comics von Garth Ennis und dem verstorbenen Steve Dillon, stand Jesse Custer (Dominic Cooper). Der hatte gerade seine kriminelle Vergangenheit hinter sich gelassen, um den rechten Weg als Priester zu gehen und in einem gottverlassenen Dorf in Westtexas die Kirche seines Vaters zu führen. Die Lage wurde kompliziert, als eine übernatürliche Kraft Jesse eine Art göttliche Befehlsgewalt verlieh.

Seine Heimatstadt wurde ausgelöscht und Jesse macht sich nun in Staffel Zwei mit seinem Kumpel Cassidy (Joe Gilgun), einem 119-jährigen Vampir, und seiner Exfreundin Tulip (Ruth Negga), einer ehemaligen Verbrecherin, auf die Suche nach Gott, weil der seinen Posten im Himmel aufgegeben hat. Dicht auf den Fersen ist ihnen ein Cowboy-Killer (Graham McTavish) aus der Hölle, der den Auftrag hat, Jesse zu töten. “Es fühlt sich mehr an wie die Comics”, verrät Cooper (39) – im Vergleich zur ersten Staffel. Auf ihrer Reise landet das Trio in einem Bordell, wo der Allmächtige ein Kunde gewesen sein soll. “Er kam nicht für die Mädchen”, sagt die Puffmutter. “Er kam für den Jazz.”

“Feine Linie zwischen Spaß und Gefahr”

New Orleans, die Stadt im Süden des US-Bundesstaates Louisiana, bekannt als Wiege des Jazz, wird wegen Gottes Vorliebe eine zentrale Rolle in den 13 neuen Folgen spielen. “Die gotisch makabre Energie passt sehr gut zu unserer Show”, betont Ruth Negga (35) über den Drehort. Medienvertreter wurden hierher eingeladen, um einen Einblick zu bekommen. “Die Stadt spielt eine wichtige Rolle im Comicbuch, also versuchen wir das in unsere visuelle Welt zu mischen, und es funktioniert sehr gut. Denn es spiegelt die feine Linie zwischen Spaß und Gefahr wider, die ein Thema von ‘Preacher’ und der Stadt ist.”

Gedreht wurde u.a. in umliegenden Sümpfen und im French Quarter, dem ältesten Stadtteil von New Orleans, wo sich bunte Häuser im französischen und spanischen Kolonialstil aneinanderreihen. Voodoo-Läden und Jazz-Bars gibt es zuhauf. Hier werden Geistertouren angeboten und Frauen legen an jeder Straßenecke Tarotkarten. New Orleans bietet reichlich Chancen für die bizarre Handlung und ihre himmlisch-höllischen Charaktere der Serie.

Westernfilme als Inspiration

Graham McTavish (56) spielt den “Saint of Killers”. An einer Stelle wird er als “Terminator” beschrieben – ein guter Vergleich, ist doch auch der Saint of Killers nahezu unzerstörbar. “In einer Szene schießen sie mit etwa 45 verschiedenen Waffen auf mich, was ein sehr beunruhigendes Gefühl ist”, scherzt der schottische Schauspieler über die Dreharbeiten auf einer Autobahn. Er hat künstliches Blut an den Händen. “Ich reiße gleich zu Beginn einem Mann die Zunge raus. Das macht man mit Leuten, die einen anlügen”, erklärt er die blutigen Hände lachend. Westernfilme waren eine Inspiration für “Preacher”: Der Saint of Killers wurde von Clint Eastwoods Charakter in dem Spätwestern “Erbarmungslos” (1992) inspiriert.

Basierend auf dem ultrabrutalen Kult-Comic aus den 1990ern, ist “Preacher” von der Art von Liebe geprägt, die nur Hardcore-Fans bieten können. In Seth Rogen (35) und Evan Goldberg (35), dem Comedy-Gespann hinter Filmen wie “Das ist das Ende”, hat die Produktion diese gefunden. “Sie sind seit ihrer Kindheit davon besessen”, betont Schauspieler Joe Gilgun (33). Rogen, verrät er, wird einen Gastauftritt haben. “Sie sind echt nette Kerle. Sie fühlen sich unglaublich wohl in ihrer Haut und dieses Selbstbewusstsein, das färbt auf dich ab am Set.” Rogen und Goldberg haben bei den ersten zwei Folgen auch Regie geführt. “Jedes Mal, wenn sie das Set verlassen, gibt es einen Moment der Angst, denn sie vertrauen uns ihr Baby an”, erzählt Cooper, der im echten Leben mit Co-Star Ruth Negga liiert ist.

Tarantino und Coen-Brüder als Einfluss

Stilistisch wird “Preacher” gerne mit der Schule von Quentin Tarantino oder den Coen Brüdern verglichen. “Seth und Evan machen kein Geheimnis daraus”, sagt Negga, bevor sie für ihre nächste Stuntszene zurück ans Set muss. “Sowohl Tarantino als auch die Coen Brüder sind riesige Einflüsse. Die Ideen sind alle ein Mischmasch.” Rogen und Goldbergs kreativer Partner ist der Showrunner und Drehbuchautor Sam Catlin, der an der AMC-Serie “Breaking Bad” arbeitete. Auch dieser Einfluss ist spürbar.

Die 13 Folgen der zweiten Staffel von “Preacher” laufen ab 26. Juni beim Streaminganbieter Amazon Prime Video. Neu dabei sind u.a. Pip Torrens (“Star Wars: Das Erwachen der Macht”) als Bösewicht Herr Starr und Julie Ann Emery (“Better Call Saul”) als dessen Handlangerin Lara Featherstone.

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