Koblach/Kummenberg. Ruhig ist es dieses Jahr im Keller der Mittelschule Koblach. Wo sonst von Anfang September bis Ende November an fünf Abenden die Woche fleißig, gesägt, geklebt und verziert wird war dieses Jahr nicht davon zu sehen und zu hören. Trotz Jubiläumsjahr hat sich der Krippenbauverein Koblach – Altach rund um Obmann Kurt Mattle frühzeitig dazu entschlossen die Kurse abzusagen. Umso bitterer, wie gewohnt wären alle Kurse restlos ausgebucht gewesen, nun musste auf kommendes Jahr verschoben werden und die Teilnehmer haben sich allesamt wieder angemeldet. Wer einen Kursplatz bekommen will, muss aber meist so oder so zwei bis drei Jahre darauf warten. Was bewegt aber Menschen dazu sich insgesamt 13 Abende jeweils bis zu vier Stunden in die Werkräume zu begeben und sich der uralten Tradition des Krippenbaus zu widmen? Obmann Mattle, den das Kripplefieber bereits Anfang der Neunziger Jahre gepackt hat, glaubt auf jeden Fall daran, dass sich die Menschen danach sehnen kreativ zu sein, auch ein tatsächliches Ergebnis ihrer Arbeit zu sehen und das Kunstwerk dann Jahre und Jahrzehnte, solange hält bei guter Pflege eine Krippe, in der heimischen Stube zu bewundern.
Die Ursprünge des heute 110 Mitglieder zählenden Vereins gehen auf das Jahr 1985 zurück, gegründet wurde der Verein seinerzeit vom mittlerweile verstorbenen „Krippenvater“ Peter Stark, in dessen Werkstatt auch die ersten Kurse stattfanden, dann wechselte man in den Keller der Altacher Hauptschule und seit dem Jahr 2000 verfügt man über eine top ausgestattete Werkstätte in der Mittelschule Koblach. Jeder Kursteilnehmer hat dabei seinen eigenen Arbeitsplatz und wird in seinen Bemühungen von erfahrenen Krippenbaumeistern unterstützt, denn handwerkliche Kenntnisse und Erfahrungen sind nicht nötig, auch jeder blutige Anfänger hat je nach Ausführung in 60 bis 80 Stunden sein Werk vollendet. So entstehen jedes Jahr mehr als 100 Krippen, die dann für gewöhnlich im Rahmen einer Ausstellung gezeigt werden, die dieses Jahr logischerweise auch entfallen musste. Das Kernteam des Krippenbauvereins war dieses Jahr aber auch nicht untätig und hat für die Pfarrkirche Kreuzlingen eine Krippe gebaut. Solche Projekte benötigen dann aber doch mehr Zeit, bis zu 300 Arbeitsstunden sind dafür nötig. Auch für das kommenden Jahr ist bereits ein Großbauprojekt in Planung. Für die Altacher Kirche wird man ebenfalls eine neue großzügige Kirchenkrippe kreieren. Die Detailplanung dafür ist noch nicht abgeschlossen, verraten werden kann nur, dass sich die Pfarre eine orientalische Ruinenstadt gewünscht hat. Bleibt zu hoffen, dass im Jahr 2021 neben der Kirchenkrippe auch wieder wie gewohnt bei den Krippenkursen in Koblach fleißig gewerkelt werden kann. CEG
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Krippenbauverein Koblach-Altach
Gegründet 1985
Gründungsobmann Peter Stark (+2016)
Obmann Kurt Mattle
Mitglieder circa 110
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Kurt Mattle 61, Obmann
Ich arbeite als Steuerprüfer beim Finanzamt, der Krippenbau ist der perfekte Ausgleich zu meiner Arbeit. Man sieht das Ergebnis seines Tuns. 1991 hat mich meine Frau heimlich für einen Kurs angemeldet und schon am ersten Abend hat mich das Fieber gepackt.
Helmut Partl 73, Obmann Stellvertreter
Hauptmotivation für mich ist die sichtliche Freude bei den Kursteilnehmern zu sehen, wenn sie nach vielen Stunden Arbeit eine fertige Krippe in Händen halten. Neben der nötigen Gemütlichkeit im Verein, wollen wir auch die Tradition des Krippenbaus an die nächsten Generationen weitertragen
Mirjam Breuss, 30 Kassierin
Ich bin zufällig über den ehemaligen Obmann Peter Stark zum Verein gekommen. So herzlich und so offen wie Peter war, so ist auch der Verein. Ich glaube der Bau einer Krippe gibt gerade jungen Menschen einen anderen Zugang zum Weihnachtsfest, der weit über Geschenke und Familientreffen hinausgeht.
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