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Am Fuße Bildsteins beginnt der meditative "Ich-bin-Weg"

Von Bildstein aus hat man einen wunderschönen Ausblick über das Rheintal und den Bodensee.
Von Bildstein aus hat man einen wunderschönen Ausblick über das Rheintal und den Bodensee. ©VOL.AT/Roland Paulitsch
Abseits des Straßenverkehrs führt er durch Wald und Wiese und eröffnet neue Sichtweisen, innen wie außen.
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Der "Ich-bin-Weg" nach Bildstein

„Das war eine regelrechte Offenbarung, als ich oben angekommen bin“, beschreibt Birgit Huber ihr Glücksgefühl, das sie auf dem Plateau vor der Basilika Maria Bildstein überkam. Gut drei Stunden zuvor war sie beim Kloster Mehrerau in Bregenz aufgebrochen. In einer ersten beschaulichen Etappe ging es der Ach entlang, wo man umgeben vom ständigen Rauschen des Wassers ganz leicht in sich selbst abtauchen könne. Wichtig sei allerdings, sich beim großen Spielplatz kurz aus der Versunkenheit herauszuholen, um nicht die Abzweigung Richtung Wolfurt und der St. Nikolaus-Kirche zu verpassen. Überhaupt empfiehlt unsere Protagonistin, sich Google Maps zu Hilfe zu nehmen.

Der "Ich-bin-Weg"

Etwa drei Gehminuten abseits der Wolfurter Kirche beginnt der "Ich-bin-Weg". Ein mit sieben Stationen bestückter Pfad, der „dich in die Besinnlichkeit führt, dich an deinen Glauben erinnern soll und allen religiösen wie nicht religiösen Menschen inspirierende Impulse gibt!“ Sieben Stelen mit Jesus-Zitaten, eingebunden in Naturkulissen wie Ippachwald, Paradieswiese und Rickenbacher Schlucht regen zu Meditation und Reflexion an. Das Element Wasser zeigt sich dabei als ein ständiger Begleiter: „Man kreuzt mehrfach den Gebirgsbach und immer wieder tun sich Blicke auf den Bodensee auf.“ Das Immer-Wieder, das „Wiederkäuen“, sei überhaupt programmatisch für den "Ich-bin-Weg". Birgit Huber, die sich auch beruflich dem Thema Spiritualität widmet, spricht damit jene Gebetsweise an, die auf die Wüstenväter – Mönche und Einsiedler des frühen Christentums – zurückgeht und folgendes meint: Man kaut auf einer biblischen Aussage herum, ohne diese intellektuell zu analysieren, lässt den Satz regelrecht in sich kreiseln. „Das funktioniert beim Gehen hervorragend. Insbesondere auf dem "Ich-bin-Weg", denn hier bekommt man regelmäßig einen zentrierenden Satz geliefert und verliert sich nicht in Alltagsgedanken. “Der "Ich-bin-Weg" eignet sich für heiße wie für regnerische Tage. „Die halbe Zeit hat es bei meiner Tour geregnet, doch mich hat’s kaum erwischt, weil ein Großteil der Wegstrecke unterm Wald-Dach verläuft.“ Und noch einen Tipp hat Birgit Huber auf Lager: „Oben in Bildstein zukehren und bei einem guten Essen mit Blick aufs Rheintal einfach sein!“

Bregenz Mehrerau – Maria Bildstein

  • Strecke: 10,4 km
  • Höhenunterschied: 320 m
  • Gehzeit: 3,5 Stunden
  • Niedrigster Punkt: 398 m
  • Höchster Punkt: 671 m

Vorarlberg pilgert

Man muss der gelben Jakobsmuschel nicht durch Frankreich oder bis nach Spanien folgen, das Pilgerglück liegt auch näher. In Vorarlberg kann das „Gehen als des Menschen beste Medizin“ – so Hippokrates – vielerorts ohne lange Anreise erprobt werden. Im Rahmen der Begegnungsoffensive „Sommerkirche“ macht die Katholische Kirche Vorarlberg Pilgerrouten bekannt und schickt acht Menschen auf den Weg. Jeden Donnerstag lassen wir sie in den VN und auf VOL.AT erzählen. Über innere und äußere Grenzen, sommerweite Horizonte und was es bedeutet, mit sich selbst auf dem Weg zu sein. Spannende Pilgervideos mit dem Titel „Wanderst du noch oder pilgerst du schon?“ erscheinen darüber hinaus in den kommenden Wochen auf VOL.AT.

Wohin sind Sie gepilgert? Posten Sie Ihre Pilgerfotos oder Ihren Lieblingspilgerweg unter #pilgerngsi und #sommerkirche. Schicken Sie uns ein Pilgerfoto oder ein Erlebnis. Eine Auswahl daraus veröffentlichen wir in den kommenden Wochen. Zuschriften an: teresa.brunner@russmedia.com

(Text: Marlies Mohr/VN)

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