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Altes Wissen neu gelebt

Susanne Türtscher lebt und liebt die Rauhnächte.
Susanne Türtscher lebt und liebt die Rauhnächte. ©Petra Raid
Susanne Türtscher ist bekannt als Kräuterpädagogin sowie durch Seminare zu Themen wie Visionssuche und Ritualarbeit. Ihr tiefes Wissen und ihre Erfahrung zu einem weiteren Thema hat sie nun auf Papier gebracht:

Am Freitag, 8. November, um 19 Uhr präsentiert sie in der Fabrik Klarenbrunn in Bludenz das neue Buch „Von den 12 Rauhnächten und dem 13. Mond“.

„VN“-Heimat: Die Rituale rund um die Rauhnächte waren lange Zeit fast vergessen und werden nun neu wieder entdeckt. Erleben Sie das ebenfalls so?

Susanne Türtscher: Auf alle Fälle. Es ist schön zu beobachten, wie die Rauhnächte eine Renaissance erleben. Es war mir mit meinem Buch ein Anliegen, das traditionelle Wissen aus dem Winkel hervorzuholen. Ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem Thema und habe es sehr fundiert aufgearbeitet.

„VN“-Heimat: Was bedeuten die Rauhnächte genau?

Susanne Türtscher: Die Rauhnächte sind nichts anderes als der Ausglich zwischen dem Sonnen- und dem Mondjahr – elf Tage und zwölf Nächte. Die sogenannte Zeit außerhalb der Zeit bewegt die Menschen schon immer. Nie leuchten die Sterne so hell wie in diesen Nächten, peitschten die Winde durch die Wälder und Felder und poltern als Sagengestalten vor unseren Haustüren. All diese Bilder möchten uns ermutigen, in diese Qualitäten der heiligen Nächte zu lauschen, um Weisung für das Neue zu erlangen und den eigenen Weg zu gehen. Die Rauhnachtzeit kann zu einer heiligen Zeit werden, in der man nachspüren, innehalten und den Samen für das Neue legen kann.

„VN“-Heimat: Haben Sie das Räuchern auch schon ihn Ihrer Ursprungsfamilien kennengelernt oder erst als Erwachsene?

Susanne Türtscher: Ich bin gebürtig aus Lustenau und lebe seit vielen Jahren im Großen Walsertal. Intensiver mit den Rauhnächten habe ich mich erst im Walsertal befasst. Durch meine Arbeit mit Kräutern habe ich auch über das Räuchern recherchiert, mit alten Walserinnen und Walsern gesprochen. Die Menschen wussten zwar von den Rauhnächten, haben sie selbst aber kaum mehr gefeiert – bis auf das Räuchern in der Thomasnacht, zu Weihnachten, Neujahr und auch Heilig-Drei-König. Ansonsten war es weitgehend verschwunden. Die Rauhnächte befassen sich mit dem Dunklen, dem Verborgenen dieser Jahreszeit. Der dunkelste Punkt bleibt immer ein Geheimnis, es entsteht aber gleichzeitig auch ein neuer Impuls des Lebens. Im Schoß der Erde rührt sich das Leben.

„VN“-Heimat: Was erwartet die Leserinnen und Leser im neuen Buch?

Susanne Türtscher: Das Buch erklärt den Zugang zu den Rauhnächten über die Kräuter und die Sternbilder und auch das Räuchern nimmt einen großen Platz ein. Das Märchen der 13 weisen Frauen und das alten Wissen, das darauf gründet, bettet diese Herangehensweise ein. Auch ein Tagebuch wird präsentiert, das in der Rauhnacht-Zeit hilfreich sein kann. Es soll idealerweise zu einem unverzichtbaren Jahresbegleiter werden.

Zur Person:

Susanne Türtscher, verheiratet, Mutter von fünf erwachsenen Töchtern. Visionssucheleiterin, ausgebildet bei Sylvia Koch Weser, Nürnberg. Ritualarbeit bei Franz Redl und Claudia Pichel, Wien.

Kräuterpädagogin, begleitet Menschen durch den Jahreskreis im Spiegel der Natur. Verbindet Kräuterwissen mit alter Volksheilkunde, Ritualen in der Natur, Poesie und dem direkten Naturerlebnis.

Buchpräsentation:

„Von den 12 Rauhnächten und dem 13. Mond“.

Freitag, 8. November, 19 Uhr, Fabrik Klarenbrunn, Bludenz

 

Seminare zum Thema:

Theorie und Vorbereitung: „Die 12 Rauhnächte und der 13. Mond“

Samstag, 30. November, 9 bis 18 Uhr, Mühle Buchboden

Seminar: „Die Zeit außerhalb der Zeit“

Freitag, 3. Jänner bis Montag, 6. Jänner 2020, Buchboden

Alle Infos: www.susanne-tuertscher.at

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