Sie schleppen Steine, klopfen sie zurecht und bezahlen dafür. Der Grund: Die Teilnehmer des Trockensteinmauerkurs lernen dabei so einiges. Ein längst vergessenes Handwerk, das Bauen von Steinmauern, wurde im Montafon kürzlich wiederbelebt. Positiver Nebeneffekt dieser Traditions-Erhaltung ist die Auferstehung der historischen Via Valtellina. Jenem Säumerweg vom Montafon in das italienische Veltlin, der Großteils durch die Schweiz führt und über Jahrhunderte als Handelsweg gedient hat. Die Eidgenossen haben das Potenzial dieser legendären Handelsroute längst erkannt und nutzen die Via Valtellina bereits touristisch.
Großes Interesse
Dank des initiativen Einsatzes einiger Engagierter wie Andreas Rudigier vom Heimatschutzverein oder Bernhard Maier und Thomas Lerch vom Stand Montafon sowie Friedrich Juen gewinnt die Via Valtellina mittlerweile auch im Montafon zunehmend an Bedeutung. Immer wieder werden bei Projekten Teile der Handelsroute in Galgenul historisch getreu wieder in Stand gesetzt, wie dieser Tage bei der Zusammenarbeit vom Stand Montafon, dem Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI), der Montafoner Museen und der Gemeinde St. Gallenkirch. Der Trockensteinmauerkurs erfreut sich großer Beliebtheit. War dies bereits der zweite Kurs binnen weniger Wochen, so liegen bereits zahlreiche Anfragen für Folgekurse vor.
Handarbeit
Unter der fachlichen Leitung des Schweizer Trockenmauer-Experten Franz Lutz schleppten 19 Teilnehmer aus dem ganzen Land drei Tage lang Steine. Große, kleine, schwere, leichte. Viele wurden auch noch zurecht- geklopft. Trockenmauern wurden schon vor Tausenden Jahren gebaut. Damals haben die Menschen mit den Materialien gearbeitet, die sie hatten. Das war Holz zum Feuern und das waren Steine, so Franz Lutz, während die Teilnehmer voll konzentriert bei der Arbeit sind. Die Leute wollen was lernen, sagt Lutz. Warum ist das Handwerk dann fast ausgestorben? Weil es zu teuer wurde. Steinmauern heißt Handarbeit. Erst vor zehn bis 15 Jahren hat sich das Mauern von Steinen aus Schottland wieder ein wenig ausgebreitet.
Prinzipien lernen
Ein Schnurgerüst wird gespannt, dann die Fundamente errichtet. Danach folgen Mauersteine und zuletzt die Decksteine, schildert Lutz die Bauweise. Die Teilnehmer lernen Prinzipien kennen im Umgang mit Werkzeugen und dem Stein. Was offensichtlich sehr gut ankommt. Denn die Stimmung unter den Kursteilnehmern war sehr gut und offen.
Quelle: Toni Meznar
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