Altersheime um "vielfaches" sicherer als Privathäuser
Denn die Senioreneinrichtungen in Wien seien auf dreifache Weise – technisch, baulich und organisatorisch – vor einem großen Feuerausbruch geschützt. Der Feuerwehrmann warnte aber vor einem Vergleich zwischen “der Struktur einer Großstadtfeuerwehr wie in Wien und Vorarlberg”.
“Innerhalb von 60 Sekunden nach einem Alarm befindet sich in Wien das erste Fahrzeug auf der Straße. Durch die Verteilung der Feuerwachen auf das Stadtgebiet treffen die ersten Löschkräfte in maximal fünf bis sieben Minuten ein”, so Markl. “Nach menschlichem Ermessen kann daher eine solche Eskalation eines Brandes in einem Wiener Pensionistenheim nicht passieren.” Trotzdem wolle Markl kein Urteil über die Arbeit in Vorarlberg abgeben, weil prinzipiell eine solche großflächige Abdeckung in ländlichen Umgebung gar nicht möglich sei. Außerdem gebe es in jedem Bundesland unterschiedliche Brandschutzvorschriften.
Die Wiener Senioren- und Behindertenheime haben laut dem Brandrat ein “sehr hohes brandschutztechnisches Level”, sowohl technisch, organisatorisch, als auch baulich. Zum Beispiel sind in jeder Einrichtung selbstschließende Brandschutztüren vorhanden, die Flammen und Rauch mindestens 30 Minuten abhalten, darüber hinaus gebe es sogenannte “Brandrauchentlüftungen” im Stiegenhaus. Diese sorgen dafür, dass dichter Rauch von den Fluchtwegen fernbleibt. Zur Standardausstattung gehören ebenfalls Feuerlöscher, ab einer gewissen Größe auch “Nasssteigleitungen”. “Dabei handelt es sich um ständig mit Wasser und unter Druck stehende Löschleitungen, ähnlich einem Gartenschlauch”, erklärte Markl.
In der Bundeshauptstadt muss jede Einrichtung auch einen eigenen Brandschutzbeauftragten beschäftigen. Dieser überprüft regelmäßig die technischen Sicherheitsvorkehrungen und führt auch Räumungsübungen durch – teilweise auch in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr, so Markl. Ab einer gewissen Größe verfügen die Altersheime auch über vollautomatische Brandmelder und auch Sprinkleranlagen. “Wenn es zum Beispiel durch einen glosenden Mistkübel zu einer geringfügigen Rauchentwicklung kommt, meldet das der Brandmelder an der Decke sofort an die Brandmeldezentrale, von da an wird es weiter zur Nachrichtenzentrale übertragen.” Diese alarmiert dann die zuständige Feuerwache.
Nicht selten gibt es auf Grund dieser Brandmelder Fehlauslösungen, erzählte Markl aus der Praxis. Bereits eine kleine Menge Schmutz oder Staub könne so zu einem Alarm führen. Der Feuerwehrmann sieht das aber sehr positiv: “Dadurch kann sich die Feuerwehr eine gewisse Ortskenntnis verschaffen und auch Missstände früh genug beseitigen.” Dabei kann es sich zum Beispiel um einen nicht einwandfrei funktionierendes Schloss, oder um einen unvollständigen Fluchtplan handeln. Prinzipiell werden die Brandschutzmaßnahmen in Wiener Senioren- und Behindertenheime einmal pro Jahr überprüft.
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