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„Altersflecken sind keine Sommersprossen!“

Mika Blauensteiner, Monika, Barbara Balldini
Mika Blauensteiner, Monika, Barbara Balldini ©Christof Egle
Zwei fast erwachsene Freudenmädchen präsentieren ihre Probleme mit Männern (und Frauen)
Freudenmädchen AmBach

Götzis. Wer Barbara Balldini noch nicht kennt, dem sei sie kurz vorgestellt. Aufgewachsen in Internat und Kloster, danach Tierpflegerin, Aussteigerin und nun seit 18 Jahren Sexualpädagogin. Seit 2007 steht sie auch als Kabarettistin auf der Bühne. In ihrem fünften Programm hat sie sich nun erstmals Verstärkung geholt in Person von der gebürtigen Wiener Opernregisseurin Mika Blauensteiner. Gibt es auch die eine oder andere sprachliche Barriere – „Fötele“ und „bümsla“ versteht man im Osten nun mal nicht und „I di o“ ist noch lange kein „Idiot“ – in punkto Männer sind sich die beiden selbsttitulierten Freudenmädchen einig. Für einen Vertreter des ehemals starken Geschlechts, würden die beiden alles tun. Man geht zum „TÜV“ oder anders ausgedrückt Pediküre, Maniküre und Frisör, ebenso können beide auf reichlich Seminarerfahrung vielfältigster Hinsicht zurückgreifen. Teleempathie, Esoterik oder natürlich Liebeskunde, alles haben sie ausprobiert und präsentieren dem Götzner Publikum ihre Erkenntnisse.

Auch solche, wenn es um das Thema Trennung geht: Während sich Männer, laut Balldini und Blauensteiner, nach erfolgtem Beziehungsende wahlweise dem „Alkohol oder dem Messer ergeben“ folgen Frauen dem Vier-Phasen-Plan: Auf das Nichtwahrhabenwollen, folgt Selbstmitleid. Sind die Tränen getrocknet werden Frauen wütend und dann folgt der Neubeginn.

„Mein Liebensleben ruht genauso wie meine Mitgliedschaft im Fitnesscenter“

Die beiden Powerfrauen, die sich bei einem buddhistischen Seminar unter der Dusche kennen gelernt haben, träumen echten Männern nach, berichten von Gefahren nach Schönheitsoperationen und erläutern die Tücken von Gurkensalat. Blauensteiner präsentiert ihre Dialekt – und Sprachtalente, während Balldini alles in Vorarlberger Dialekt übersetzt. Schlussendlich gelangen die beiden, die den zweiten Teil des Programms in Unterwäsche und Morgenmantel absolvierten, zur traurigen Selbsterkenntnis: Es ist leichter eine Wüste zu saugen, als eine Frau zu verstehen.

Ein unterhaltsamer Abend voll von bissigem Humor, Seelenstrips und mit viel Selbstironie versehen, den die zahlreichen Balldini Fans aus Vorarlberg aber auch aus der Schweiz und aus Deutschland sichtlich genossen. Die für ihre Experimentierfreudigkeit bekannte Balldini ist für eine stinknormale Zweierbeziehung wie geschaffen – zumindest auf der Bühne. CEG

 

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