Eine dieser Optionen stellt das Handauflegen dar. In einer Studie haben Onkologen vom Wiener Wilheminenspital seine Wirksamkeit getestet. Das überraschende Ergebnis, das am Donnerstag in Wien präsentiert wurde: Es hilft. Krebspatienten hatten weniger Schmerzen, waren ruhiger und entspannter.
Im Jahr 2003 trat ein selbst ernannter Wunderheiler an das Onkologie-Team rund um Univ. Prof. Dr. Heinz Ludwig im Wilhelminenspital heran, um den Krebspatienten seine alternativen Dienste anzubieten. Da kam den Medizinern die Idee, auszutesten, was für eine Wirkung die alte Heilmethode des Handauflegens auf Krebserkrankte hat, und ob dafür überhaupt ein so genannter Wunderheiler nötig ist, oder ob die Therapie von jedem kompetenten, lebenserfahrenen Menschen durchgeführt werden kann.
Aus diesem Grund wurden im Sommer vergangenen Jahres ein Schauspieler und der Wunderheiler engagiert, um in mehreren Sitzungen den Patienten zu mehr Wohlbefinden zu verhelfen. Voraussetzung, um an dem Experiment teilzunehmen, war, an einer fortschreitenden Krebserkrankung zu leiden, ein guter Allgemeinzustand und das Einverständnis, erklärte Studien-Leiterin Dr. Gudrun Pohl. Von 200 Befragten erklärten sich schließlich 80 einverstanden, an der Studie teilzunehmen. Natürlich wussten die Patienten, dass es sich bei einem der beiden Männer um einen Schauspieler handelte, erläuterte Pohl. Klar sei nur nicht gewesen, welcher von ihnen.
Während des Experiments brach dann der Wunderheiler die Studie ab, da er das Gefühl hatte, die schlechten Patienten erwischt zu haben. Der Schauspieler therapierte daraufhin allein weiter und kam zu dem erstaunlichen Schluss, dass es keinen Unterschied machte, wer die Behandlung vornahm. Der Allgemeinzustand der Patienten verbesserte sich signifikant, berichtete Pohl über das Ergebnis der Studie. Schmerzen und Depressionen wurden gelindert, die Kranken waren entspannter und ruhiger.
Der Schluss der Ärzte aus dem Experiment: Die positive Wirkung beruhte augenscheinlich nicht auf irgendwelchen Heilkräften, sondern schlicht auf menschlicher Zuwendung – hier in Form von Handauflegen.
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