Altacher Orgelsoireen: Kraniche über der Werktagskapelle

Das Lied von den Kranichen, Überlebensmelodie der russischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg, liegt dem Schlussteil der Komposition Wladimir Rosinskijs für die Altacher Orgelsoireen zugrunde. Dmitri Hvorostovski, der plötzlich verstorbene Bariton, Freund und Studienkollege in Krasnojarsk, hat es oft gesungen; seinem Andenken ist das Stück gewidmet. Rosinskijs Musik für Flöte, Klarinette und Cembalo, im Übrigen auf klassischer Moderne und auf Rockmusik basierend, wird am Mittwoch,16. Mai, bei den Altacher Orgelsoireen uraufgeführt.

Die Solisten Anja Nowotny-Baldauf (Flöte), Sandra Schmid (Klarinette) und Jürgen Natter (Cembalo) spielen die ungewohnte Musik an ungewohntem Ort – in der Werktagskapelle des Pfarrzentrums Altach. Der Komponist wird bei der Uraufführung anwesend sein.

Nicht weniger anspruchsvoll, immer neu den Bogen von Klassisch zu Modern spannend, das übrige Programm des Kammerkonzerts:

Die Sonate für Flöte und basso continuo G-Dur zeugt von Georg Friedrich Händels Meisterschaft in der Melodieführung; den Abschluss bilden zwei anmutige Tänze.

Der zu Unrecht fast nur Insidern bekannte Charles Koechlin (1867–1950) ist eines der vielen Opfer der NS-Barbarei: Der Kollege Ravels und Enescus verstummte während der Besetzung Frankreichs. Beim Hören seiner Sonatine modale verlieren vertraute Begriffe wie „impressionistisch–expressionistisch“ oder „tonal-atonal“ ihren Sinn, das Stück für Flöte und Klarinette aus dem Jahr 1935 ist pure Klangalchimie.

Schließlich darf bei einer Veranstaltung der Orgelsoireen mit Jürgen Natter ein Bach nicht fehlen: Es erklingt nicht mehr bachische, sondern schon ozeanische Flötenmusik, bis zur Atemlosigkeit gesteigert: Die große Sonate für Flöte und Cembalo h-moll (BWV 1030).

Wegen der begrenzten Anzahl an Plätzen wird zu Vorbestellung geraten.

Vorbestellungen: pfarrzentrum@pfarre-altach.at   0043 5576 42010    www.orgelsoireen.at (dort auch Bestellung der Newsletter)

Quelle: Pfarre Altach/Feinig