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"Als super Kollegen in Erinnerung"

Ehemaliger Arbeitskollege zeigt sich erschüttert.
Ehemaliger Arbeitskollege zeigt sich erschüttert. ©Dolomiten Archiv/DLife
Mordverdächtiger Dornbirner hat Bluttat in Meran gestanden. In Vorarlberg herrscht Fassungslosigkeit.
38-Jähriger soll Tat gestanden haben
Vorarlberger soll Frau in Meran erstochen haben

(VN / Gerhard Sohm)

Meran Am vergangenen Montag, es war um die Mittagszeit, fand eine Frau im Huber Hof in Gratsch bei Meran den blutüberströmten Körper ihrer 34-jährigen Schwester Alexandra R. Obwohl die entsetzte Südtirolerin sofort die Notrufnummer 112 wählte, konnte der Notarzt des Weißen Kreuzes Meran das Leben der Frau trotz aller Bemühungen nicht mehr retten (die VN berichteten).

30 Messerstiche

Für den Notarzt und die Staatspolizei steht fest, dass auf Alexandra R. rund 30 Mal mit einem Messer eingestochen worden ist. Neben dem Opfer soll ihr Ehegatte völlig mitgenommen gekauert sein, bevor er mit Handschellen abgeführt wurde. Denn der 38-jährige Vorarlberger aus Dornbirn steht unter dringendem Tatverdacht, seine Frau getötet zu haben. Die beiden Töchter der beiden im Alter von sechs und neun Jahren sollen sich zum Tatzeitpunkt in einem anderen Teil des Gutshofes aufgehalten haben. Inzwischen hat der Dornbirner die Tat gestanden, als Motiv gab er Eifersucht an. Der Bluttat dürfte eine Beziehungskrise vorausgegangen sein. Das Ehepaar hatte eine Wochenendbeziehung geführt. Und das schon seit mehreren Jahren. Während Alexandra R. auf dem elterlichen Betrieb mithalf, arbeitete der 38-Jährige in einem Unternehmen im Vorarlberger Unterland.

„Überaus gesellig“

Ein damaliger Bregenzer Arbeitskollege des mutmaßlichen Täters ist erschüttert. „Er war etwa eineinhalb Jahre in unserer Firma beschäftigt, direkt im Büro nebenan von mir, und wurde als überaus geselliger Kollege von uns allen geschätzt“, erinnert sich der 37-jährige Bregenzer gegenüber den VN. „Er machte einen völlig normalen Eindruck, war zudem äußerst humorvoll und hatte ständig einen witzigen Spruch auf den Lippen.“

Und galt übrigens auch als sehr spendabel. Mehrere Male habe der Dornbirner, der nun als Tatverdächtiger eines furchtbaren Verbrechens in Bozen in Haft sitzt, seine Kollegen zu einem privaten „Abteilungshock“ eingeladen. Einmal in seine Gartenlaube in Dornbirn, ein anderes Mal in eine Hütte auf dem Berg. Hin und wieder sei auch seine Gattin Alexandra mit ihren beiden Kindern aus Südtirol zu Besuch gekommen. „Es schien eine perfekte Familie zu sein, da war nichts von einem Kriseln in der Ehe zu spüren. Alle waren total lieb. Und er hat sich auch nie negativ über seine Frau geäußert“, sagt der Bregenzer.

Sämtliche Kollegen hätten es als schade empfunden, als der Dornbirner sein Arbeitsverhältnis kündigte, um dann in Südtirol eine Versandhandelsfirma zu betreiben. Allerdings nur für einige Monate, anschließend kehrte der nunmehr 38-Jährige wieder nach Vorarlberg zurück, um eine Stelle in einem anderen Unternehmen anzutreten. „Seitdem habe ich den Kontakt zu ihm verloren, ihn aber noch immer als einen super Kollegen in Erinnerung“, sagt der Bregenzer, für den die Tat einfach unfassbar ist. „Er war so überhaupt nicht der Typ, bei dem es plötzlich aussetzt. Ich kann das alles einfach nicht begreifen“, so der 37-Jährige.

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