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„Alpbücher im Kleinwalsertal“: 1541 bis 1914

Autoren Detlef Willand und Anton Amann
Autoren Detlef Willand und Anton Amann ©Österle

Zur dritten BRÜÜGE 2013 luden die Brüügeaner Karl Keßler, Thomas Müller, Toni Berchtold und Stefan Heim zu einem ganz besonderen Anlass: Der Präsentation des neuen Buchs von Detlef Willand und Anton Amann, „Alpbücher im Kleinwalsertal“. Das darin aufgearbeitete geschichtlich und historisch bedeutende Kulturgut ist in Vorarlberg bislang  einzigartig. Im benachbarten Vorarlberg und Bayern gibt es bislang keine einzige Region, in der Alpbücher – wenn es sie denn gibt – systematisch erforscht wurden. Durch das große Engagement der beiden Autoren und einem fleißigen Helferstab wurde dies im Kleinwalsertal erstmals möglich. Insgesamt 14 Alpbücher heimischer Alpen lagen für die Aufarbeitung vor.

Für Detlef Willand und Anton Amann war das Verfassen des Buchs laut eigenen Worten eine besondere Herausforderung. Sie erarbeiteten aus den vorliegenden wertvollen Schriften ein Gesamtwerk zum Nachlesen und Nachschlagen. Der Zeitraum ihrer Betrachtungen: Von 1541, dem Datum des ältesten Walser Alpbuchs, bis 1914. Damals gab es offenbar nur Genossenschaftsalpen. Der Grund: Gemeinsam waren die Alpflächen und die Alpen als Ganzes einfacher zu bewirtschaften und zu erhalten. Aber warum wurden Alpbücher geführt? Anton Amann glaubt fest daran, dass sie einen großen Beitrag zur Verschriftlichung des Rechts darstellen. In den frühen Jahren wurde viel gestritten, glauben Willand und Amann zu wissen. Das meistens berufene Gewohnheitsrecht wurde laut Amann durch Einführung der Alpbücher mit einer fast kleinlich genauen Festlegung über alles was das Alpwesen betrifft zu einer Schrift der Rechtssicherheit. Daher hatte jedes Alpbuch auch Schlösser, damit es nur von den Zuständigen geöffnet werden konnte. Laut Recherchen soll das Alpbuch gar mehr gegolten haben als das damals gültige kirchliche und weltliche Recht. So haben diese Schriftwerke laut den Buchautoren eine große historische wie auch gesellschaftliche Bedeutung. Außerdem stellen sie eine kulturelle Einzigartigkeit dar, weil es im Kleinwalsertal laut Detlef Willand sehr viele sehr schön und mit großem formalem Aufwand geführte Alpbücher gibt.

 „Übersetzer“ waren notwendig, um das Geschriebene auch lesbar zu machen. Mit dabei waren neben den Autoren und Stefan Heim auch Franz Otto Singer, Dieter Walker und Werner Drechsel. Eine Reihe von Sponsoren ermöglichten erst den Druck des Buches: Die Gemeinde Mittelberg, das Amt der Vorarlberger Landesregierung, die Vorarlberger Walservereinigung, der Verein Landschaftsschutz Kleinwalsertal, der Rotary Club Oberstdorf, die Walser Raiffeisen Holding, die Hypo Riezlern, die Volksbank Riezlern, die Allgäuer Überlandwerke und als Privatsponsor Jürgen Wälder. Ohne sie wäre das „sehr wertvolle“ Buch nicht realisierbar gewesen, erklärte Bürgermeister Haid, der den großen Wert des Druckwerks für die Gemeinde unterstrich.

Zu kaufen gibt es das Werk für den Preis von 35 Euro im Tal bei der Firma Walserdruck in Riezlern, der ABC-Ecke in Hirschegg und im Lebensmittelgeschäft von Familie Willam in Mittelberg/Bödmen.

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