Das 38-jährige Opfer war bei Krawallen von einem Knallkörper im Gesicht getroffen worden, er starb kurze Zeit später.
Pancalli hatte bereits nach dem Tod eines Klub-Managers am vergangenen Samstag gedroht, Spiele abzusagen, sollte die Gewalt in den Stadien nicht eingedämmt werden.
Insgesamt 100 Personen wurden laut Polizeiangaben bei den Krawallen im Stadion Angelo Massimino verletzt. Das emotionsgeladene Derby war nach den Vorkommnissen auf den Rängen in der 57. Minute unterbrochen worden und wurde erst nach rund 40-minütiger Pause fortgesetzt.
Die Polizei setzte auch Tränengas ein, um die Randalierer unter Kontrolle zu bringen. Das sind Verbrecher. Wir haben heute alle verloren, sagte der Vereinspräsident von US Palermo, Maurizio Zamparini.
Pulvirenti kündigte Rücktritt an
Der Präsident des sizilianischen Fußball-Erstligisten Catania, Antonino Pulvirenti, hat nach dem Tod des Polizisten Filippo Raciti am Rande des Derbys gegen Palermo am Freitagabend seinen Rücktritt angekündigt. Der Klub muss weiterleben, doch nach diesen Ereignissen kann ich nicht mehr weitermachen, sagte Pulvirenti.
Sein Klub hätte alles unternommen, um gewalttätige Ultras zu isolieren. Wir tun das Mögliche. Unser Klub wurde kürzlich bei einem Gipfel über Sicherheit in den Stadien als beispielhaft bezeichnet, versicherte Pulvirenti, der vor drei Jahren Catania Calcio erworben hatte. Innerhalb von zwei Jahren führte er Catania in die Serie A, in der die Sizilianer seit 1983 gefehlt hatten.
Regierung kündigte Krisensitzung an
Die Regierung kündigte nun für Montag eine Krisensitzung an, in der über Wege aus der Gewalt beraten werden soll. Wir müssen eine klare Botschaft aussenden, um diese Entartung des Sports zu stoppen, die unglücklicherweise so oft passiert, hieß es in einer ersten Erklärung von Ministerpräsident Romano Prodi.
Innenminister Giuliano Amato drohte, dass er keine Polizisten mehr in die Stadien entsenden werde. Unter diesen Bedingungen werden wir nicht mehr für die Sicherheit der Matches sorgen. Das Leben der Polizisten darf nicht aufs Spiel gesetzt werden, sagte Amato. Die Polizeigewerkschaft Silp drohte mit Streik und machte die Klubs für den Tod des Polizisten verantwortlich. Sie würden nicht genug unternehmen, um Hooligans zu isolieren.
Drastische Maßnahmen forderte der Präsident der italienischen Spielergewerkschaft AIA, Sergio Campana. Er stand für einen einjährigen Stopp der Meisterschaft ein. Die Italiener müssen die Ernsthaftigkeit der Dinge begreifen. Hier ist jedes Maß überschritten worden, meinte Campana. Jeden Sonntag gäbe es Ausschreitungen, die Lage habe sich in den vergangenen Monaten verschlechtert.
Die Staatsanwaltschaft von Palermo ordnete die Obduktion der Leiche des 38-jährigen Polizisten, Filippo Raciti, an, der bei den Krawallen vor dem Stadion Angelo Massimino in seinem Dienstwagen sitzend von einem Sprengkörper im Gesicht getroffen wurde. Kritisch ist noch der Zustand eines weiterer Polizisten, der mit schweren Verletzungen ins Spital eingeliefert wurde. Er war bei den Tumulten von einem Motorrad überfahren worden.
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