Alle Jahre wieder: Warum Weihnachten für Chaos in Österreichs Tierheimen sorgt
Emma strahlt, als sie das Körbchen mit dem winzigen Kätzchen unter dem Christbaum entdeckt. Doch ihre Freude währt nicht ewig. Denn Mini, wie sie das Kätzchen liebevoll nennt, kratzt gerne an Möbeln, macht nachts Lärm und verursacht bei Emmas Mama überraschend eine Hautallergie. Zu Emmas Entsetzen ist das geliebte Kätzchen im Februar wieder fort.
Alle Jahre wieder ... dasselbe Drama in Österreichs Tierheimen
Jährlich landen tausende Haustiere in Tierheimen, weil ihre Bedürfnisse und ihr Verhalten nicht mit der Lebenssituation der Halter vereinbar sind. „Jedes Jahr erleben wir das gleiche Drama“, berichtet Alfred Kofler, Leiter der Tierpflege am Assisi-Hof in Stockerau. „Viele Menschen informieren sich leider nicht vor dem Kauf. Sie unterschätzen oft massiv, was es bedeutet, ein Tier zu halten. Doch es bedeutet Verantwortung sowie viel Zeit, Geduld und Liebe.“
Haustiere sind keine Spielzeuge
Der tapsige Hundewelpe muss mehrmals täglich Gassi geführt werden, auch bei Regen und Schnee. Außerdem bellt oder winselt er oft, wenn er allein zu Hause ist. Die verschmuste Katze möchte spielen, jeden Tag und ausreichend motiviert. Das niedliche Kaninchen braucht mehr als einen kleinen Käfig, sondern ausreichend Platz im Garten, soziale Gesellschaft und tägliche Pflege. Der süße Hamster schläft tagsüber meist fest und will dabei nicht gestört werden. Er ist nachtaktiv – genau dann, wenn wir schlafen.
„Tiere sind kein Spielzeug, das man einfach verschenkt und dann wieder weggibt, wenn es schwierig wird“, betont Kofler eindringlich. „Sie sind Lebewesen mit Bedürfnissen, Gefühlen und dem Recht auf ein liebevolles Zuhause.“ Das Problem: Viele Menschen handeln spontan, ohne sich vorher ausreichend zu informieren. Sie lassen sich von großen Kulleraugen verzaubern und denken nicht an die Konsequenzen.
Keine Impulskäufe bei der Haustieranschaffung
„Wer sich ein Haustier wünscht, sollte sich vorher ausführlich informieren“, rät Kofler. „Am Assisi-Hof beraten wir gerne – damit die Entscheidung bewusst und nachhaltig getroffen wird.“ Dabei gibt es vor jedem Kauf wichtige Fragen zu beantworten: Habe ich genügend Zeit und Geld für Futter, Tierarzt und Zubehör? Passt das Tier zu meinem Lebensstil? Bin ich bereit, mich 10, 15 oder sogar 20 Jahre um ein Tier zu kümmern? Kann ich es in meinem Urlaub versorgen?
Wer zu Weihnachten trotzdem etwas „Tierisches“ verschenken möchte, kann Tierliebe auch symbolisch unter den Baum legen: mit einer Weihnachts-Geschenkpatenschaft oder einer Unterstützung der Weihnachtsaktion des Österreichischen Tierschutzvereins.
(Red)
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