Alkoholfreier Wein fällt im Test geschmacklich durch

Alkoholfreier Wein wird zunehmend beliebter – besonders bei jüngeren Konsumenten. Doch geschmacklich bleibt die Branche noch hinter den Erwartungen zurück. Das zeigt ein aktueller Produkttest des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) in Kooperation mit der Arbeiterkammer Steiermark. Nur acht von 25 getesteten Produkten wurden mit "gut" bewertet, während drei als "weniger zufriedenstellend" und zwei sogar als "nicht zufriedenstellend" beurteilt wurden.
Die Bewertung basierte auf einer Verkostung durch Laien und Weinexperten. Besonders kritisch: Die Experten vergaben lediglich ein Mal die Note "gut". Geschmacklich konnte nur ein Produkt, der Perlwein „Oleada Fizzy-Blanc“, in beiden Gruppen überzeugen.
Fehlende Transparenz und "weinfremde" Zutaten
Neben dem enttäuschenden Geschmack bemängelte der VKI auch die Produktkennzeichnung. Begriffe wie Rosé, Pinot Noir oder Chardonnay seien zwar bekannt, könnten jedoch aufgrund des fehlenden Alkoholgehalts täuschend wirken. Einige getestete Produkte enthielten zudem Aromastoffe, Fruchtsäfte oder Kräuterauszüge – Bestandteile, die laut Weingesetz in alkoholfreiem Wein nicht vorgesehen sind.
"Eine klare und transparente Kennzeichnung auf der Vorderseite sowie umfassende Produktinformationen direkt auf dem Etikett wären daher wünschenswert", erklärte VKI-Ernährungswissenschafterin Nina Eichberger. Viele alkoholfreie Weine erinnerten eher an Traubensaft als an klassischen Wein.
Positiv bewerteten die Tester den niedrigen Alkohol- und Kaloriengehalt: Im Schnitt enthielten die Proben rund 22 Kalorien pro 125 Milliliter – deutlich weniger als herkömmlicher Wein. Mikrobiologisch waren alle getesteten Produkte unauffällig.
Luft nach oben bei alkoholfreien Weinen
Laut der internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) ist die weltweite Weinproduktion 2024 um knapp fünf Prozent zurückgegangen, in Österreich sogar um 8,8 Prozent. Gründe dafür seien klimatische Einflüsse sowie ein sich wandelndes Konsumverhalten.
Der Trend zu alkoholfreien Alternativen sei zwar grundsätzlich begrüßenswert, so Eichberger, jedoch bestehe noch deutlicher Verbesserungsbedarf – sowohl in der Herstellung als auch bei der Verbraucherinformation.
(APA/Red)
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