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Alita: Battle Angel - Kritik und Trailer zum Film

Zwei Jahrzehnte hat "Avatar"-Regisseur James Cameron den Manga-Stoff für "Alita: Battle Angel" verwahrt.  Nun hat Robert Rodriguez  die Comic-Vorlage zu einem 3D-Film gemacht. Hinter der künstlichen Stirn von Alita (Rosa Salazar) steckt ein menschliches Gehirn. Alles andere, was Dr. Dyson Ido (Christoph Waltz) darum zusammenbaut, ist pure Kraft und Energie. Ihre Vergangenheit als Kampfroboter ist Alita zunächst verborgen. Doch im täglichen Einsatz für Gerechtigkeit und gegen brutale Machthaber findet sie zu ihren Ursprüngen zurück.

Manga-Verfilmungen haben in Hollywood eine schlechte Bilanz, aber “Alita: Battle Angel” ist ein schwindelerregender Sci-Fi-Blockbuster um ein Robotermädchen, das seine Stimme in der Welt findet. Unter der Regie von Robert Rodriguez, basierend auf einem Drehbuch von James Cameron und Laeta Kalogridis, reiht sich “Alita” in eine Reihe von starken Leinwandheldinnen ein. Ab Donnerstag im Kino.

Alita: Battle Angel – Kurzinhalt zum Film

Die Adaption eines Anime oder eines Mangas in einen Live-Action-Blockbuster ist, ähnlich wie die Verfilmung von Videospielen, oft zum Scheitern verurteilt. “Death Note”, “Ghost in the Shell”, “Dragonball Evolution” – die Liste der Flops ist lang. Aber “Alita: Battle Angel”, basierend auf dem 90er-Jahre-Manga “Gunnm” des japanischen Comiczeichners Yukito Kishiro, ist ein unterhaltsames 3D-Wunder mit einer humanistischen Ader.

Österreichs Hollywoodexport Christoph Waltz spielt Doktor Dyson Ido, der sich auf den Bau und die Reparatur von Cyborgs aus Abfällen spezialisiert hat, die er in den Einöden von Iron City findet, einer Dystopie, die aus den Ruinen eines Weltkrieges vor 300 Jahren entstanden ist. Das Jahr, so heißt es, ist 2563. Die Armen leben zusammengepfercht am Boden während die Reichen in einem kugelförmigen Lebensraum namens Zalem residieren, der über Iron City schwebt.

Eines Tages findet Ido auf einem Schrotthaufen den Kopf eines humanoiden Mädchens. Er gibt ihr einen Körper, nimmt sie unter seine Fittiche und nennt sie Alita. Das Robotermädchen (gespielt in einer Motion-Capture-Performance von Rosa Salazar) hat keinerlei Erinnerung an ihr bisheriges Leben, und Ido setzt alles daran, sie vor ihrer Vergangenheit zu beschützen, während niemand zu wissen scheint, warum sie eine Expertin in einer längst verlorenen Kampfkunst ist.

Alita: Battle Angel: Die Kritik

Es gibt genug Geschichte in “Alita: Battle Angel”, um ein ganzes Franchise zu füllen – was auch der Hintergedanke hier ist. In nur einem Film jagt Alita einen Serienkiller, wird Kopfgeldjägerin, erinnert sich an einen interplanetarischen Krieg, verliebt sich in einen Burschen (Keean Johnson), schließt sich einer tödlichen Cyborg-Sportliga an und enthüllt die Wahrheit über ihre Existenz. Sie ist auch auf der Flucht vor dem skrupellosen Vector (Mahershala Ali) und seiner Wissenschafterin Chiren (Jennifer Connelly), die für einen Superschurken (nettes Cameo eines berühmten Schauspielers am Ende) hoch oben in Zalem arbeiten.

Auch wenn das zu viel Film in einem Film ist und es viel zu viele unerklärte Teaser für eine Fortsetzung gibt, so hat “Alita” eine lebendige Welt kybernetischer Bürger zu bieten. Viele davon sind modifizierte Cyborgs (darunter Jackie Earle Haley, Ed Skrein und Michelle Rodriguez), also menschliche Gesichter auf Metallskeletten mit Zangen oder Spinnenbeinen oder rasiermesserscharfen Tentakeln.

Allen voran die superstarke, zierliche Heldin des Films, die einfühlsam von Rosa Salazar (“Bird Box”) gespielt wird. Mittels hochmoderner Performance-Capture wurde Salazar durch eine CGI-Figur ersetzt, mit großen mandelförmigen Manga-Augen. Das Beeindruckende dabei ist, dass sich der Betrachter nicht nur ziemlich schnell an diese Kulleraugen gewöhnt, sondern dass sie ein Gefühl von Tiefe vermitteln, das bei dieser Art von Film selten ist.

James Cameron, der den Megablockbuster mitgeschrieben und auch produziert hat, hat uns einige der wichtigsten Leinwandheldinnen gegeben, sei es Sarah Connor (“Terminator”), Ellen Ripley (“Alien”) oder Rose (“Titanic”). So ist es naheliegend, dass er sich bereits vor 20 Jahren für den bionischen Racheengel interessiert hat. Weil er in andere Projekte involviert war, nicht zuletzt “Avatar”, sah er sich gezwungen, die Regie Robert Rodriguez (“Sin City”) zu überlassen, der einer der wenigen Regisseure zu sein scheint, die herausgefunden haben, wie man eine Blockbuster-Actionszene kohärent inszeniert.

Vielleicht ist der Erfolg von “Alita” auf den Mangel an Erwartungen, die mit einer solcher Verfilmung verbunden sind, zurückzuführen. Vielleicht liegt es auch an diesem jungen, tapferen, badass Robogirl.

>> Alle Spielzeiten auf einen Blick

(APA/Red)

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