Aktion gegen Tiertransporte: Sensenmann am Wiener Stephansplatz

Ein als Sensenmann verkleideter Aktivist schwang eine Plastik-Sense und zog seine Kreise um einen Käfig, in dem weitere Aktivisten mit Tiermasken saßen. Österreich sei Teil des Problems, hieß es - laut VGT wurden allein vergangenes Jahr 898 weibliche Kälber von Österreich nach Nordafrika und 13.593 nach Vorder- und Zentralasien transportiert.
Tiere quer durch Europa transportiert
Dabei seien nicht nur die Distanzen, die per Tiertransport zurückgelegt werden riesig, sondern auch die Bedingungen unter denen sie stattfinden grausam: "Die Tiere werden stundenlang quer durch Europa transportiert. Sie werden dabei nicht wie Lebewesen, sondern wie Produkte behandelt", sagte Ann-Kathrin Freude, Tiertransport-Campaignerin des VGT. Besonderes Leid hätten dabei die männlichen Kälber von Milchkühen zu erdulden. "Weil sie wenig Fleisch ansetzen, werden sie nach Italien, Spanien und Polen exportiert, wo sie gemästet werden. Dann geht es weiter in den Nahen Osten oder Afrika zur Schlachtung."
Zwei Wochen auf dem Schiff
Der Transport erfolgt dann oft per Schiff, auf denen die Tiere - zumeist Kühe, aber auch Schweine und seltener Geflügel - bis zu zwei Wochen lang unterwegs sind. Erst im Februar hatte der VGT österreichische Tiere im Libanon anhand von Ohrmarken identifizieren können, sagte Freude. Über eine Milliarde Tiere werden jedes Jahr lebend auf Lastwägen durch Europa transportiert. Auch während Corona sind Lebendtiertransporte kaum zurückgegangen.
VGT kritisiert gesetzliche Schlupflöcher
Ziel des VGT sei es Tiertransporte überhaupt zu verbieten, ein Etappensieg wäre aber auch schon, würden vorhandene Gesetze bezüglich Tiertransporte in ganz Europa verschärft und besser kontrolliert werden: "Es gibt zahlreiche Schlupflöcher. Zum Beispiel bei Hitzetransporten, die dringend gestopft werden müssen", richtete Freude einen Appell an die Politik.
(APA/red)
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