Mehrere Pressefotografen und ein Kameramann sind am Montag zu den Geschehnissen rund um die Demonstration gegen den Akademikerball von Richter Thomas Spreitzer befragt worden. Die Journalisten beobachteten Demonstranten, die Fensterscheiben zerschlugen, Polizeiautos in Brand setzten und Verkehrsschilder aus der Verankerung rissen.
Schwarzer Block: “Die haben alle gleich ausgeschaut”
Eine bestimmte Person sei ihnen dabei nicht aufgefallen.”Die haben alle gleich ausgeschaut. Alle waren schwarz gekleidet”, sagte der Kameramann im Zeugenstand. Dass auch Pflastersteine geworfen wurde, daran konnte sich der 31-Jährige nicht erinnern. Ein Polizist hätte einen Gegenstand mit seinem Schutzschild abgewehrt, das hätte ein Stein sein können, so der Zeuge.
“Sushi!” unter Demonstranten Aufruf zur Attacke
Die Demonstranten hätten codierte Befehle ausgesprochen. “Zuerst kam der Befehl ‘Sushi’ aus beiden Richtungen” und plötzlich seien die Polizisten eingekreist und in die Mangel genommen worden, sagte der Fotograf. Ein Mann mit einem schwarzen “Kapuzenhoody” mit der Aufschrift “Boykott”, wie es der Angeklagte bei der Demo getragen haben soll, war den Zeugen nicht aufgefallen, obwohl sogar der Kameramann diesen gefilmt hatte.
Geht Prozess gegen Josef S. in die Verlängerung?
“Kriegen Sie das gar nicht mit, weil Sie so fokussiert sind”, fragte Spreitzer. “Ich hab das gar nicht wahrgekommen”, sagte der Fotograf, der zum Zeitpunkt der Ausschreitungen am Stephansplatz neben diesem Kameramann stand.
Am Nachmittag wird die Verhandlung mit der Einvernahme weiterer Zeugen fortgesetzt. Ob – wie geplant – am morgigen Dienstag ein Urteil gefällt wird, ist aufgrund der Fülle der Zeugen noch fraglich.
(apa/red)
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