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AK-Warnung vor Folgen von "Zwischenparken" beim AMS

Das "Zwischenparken" beim AMS ist eine Armutsfalle, warnt die AK.
Das "Zwischenparken" beim AMS ist eine Armutsfalle, warnt die AK. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Die Arbeiterkammer Oberösterreich warnt, dass das vorübergehende Parken von Arbeitnehmern beim Arbeitsmarktservice, wie es etwa in der Bauwirtschaft und Hotellerie außerhalb der Saison vorkommt, ein Armutsrisiko darstellt.

"Die Beschäftigten erleiden dadurch einen massiven Einkommensverlust, weil das Arbeitslosengeld nur 55 Prozent des Nettoeinkommens beträgt", so AK-Oberösterreich-Präsident Andreas Stangl. Eine WIFO-Studie im Auftrag der AK zeige, dass rund 14 Prozent der Arbeitslosen beim AMS geparkt sind.

AK: "Zwischenparken" beim AMS kostet bis zu 700 Mio. Euro jährlich

Wien. Stangl sieht auch eine massive Ungerechtigkeit im System. "Während Beschäftigte, die kündigen oder eine einvernehmliche Auflösung anstreben, eine vierwöchige Sperre beim AMS in Kauf nehmen müssen, bleiben Unternehmen, die "zwischenparken", ohne entsprechende Konsequenzen. Diese Praxis spart Personalkosten auf Kosten der Allgemeinheit, ohne dass Unternehmen sich an den dadurch entstehenden Kosten beteiligen", so der Vorwurf.

Das Zwischenparken verursache jährlich Kosten von 600 bis 700 Mio. Euro. Diese fallen für Arbeitslosengeld, Notstandshilfe und Sozialversicherungsbeiträge an, die das AMS für die Arbeitssuchenden abführen muss, verweist die AK auf die WIFO-Studie. "Statt Erwerbseinkommen gibt es für die Betroffenen nur Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe, der Betrieb erspart sich dadurch in dieser Zeit sämtliche Personalkosten und muss dafür keinerlei Beiträge als Ausgleich an das AMS zahlen", ärgert sich Stangl.

Insbesondere Leiharbeitsfirmen hat er dabei im Fokus, hier gehörte das Zwischenparken "offensichtlich zum Geschäftsmodell". "Gewinne werden privatisiert, die Kosten trägt die Allgemeinheit", so der AKOÖ-Präsident.

(APA/Red)

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