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Airpower22 startet: "Klimaschonende Flugshow" mit rund 300.000 Besuchern

Airpower22: Zweitägige "klimaschonende" Flugshow in Obersteiermark
Airpower22: Zweitägige "klimaschonende" Flugshow in Obersteiermark ©APA/ERWIN SCHERIAU
Die zweitägige Flugshow Airpower22 des Bundesheeres zusammen mit Red Bull und Land Steiermark startet am Freitag in Zeltweg. Zu dem Gratis-Event werden an beiden Tagen rund 300.000 Fans erwartet.
Tipps zur Anreise
Die Show-Highlights

Rund 200 Fluggeräte - davon rund 50 des Bundesheeres - aus 20 Nationen sowie mehrere Kunstflugstaffeln sorgen für das Airpower-Programm am Boden und in der Luft. Das Wetter soll weitgehend schön bleiben. Die heurige Airpower ist als klimaschonendes Event konzipiert.

Airpower22 als klimaschonendes Event geplant

Umweltexperten schätzen die Großveranstaltung unterschiedlich ein. Franz Prettenthaler, Institutsleiter für Klima, Energie und Gesellschaft bei Joanneum Research, erklärte, dass es wichtig sei, dass jede Airpower um 14 Prozent weniger emittieren müsse, damit Österreichs Klimaneutralität bis 2040 erreicht werden könne. Auch gab er zu bedenken, dass Regionalität nicht automatisch Klimaneutralität bedeute. Er halte die Maßnahmen für einen wichtigen Schritt, mit dem es aber "noch nicht getan" sei. Insgesamt habe er aber den Eindruck, dass das Ziel der Klimaneutralität hier ernsthaft verfolgt würde. Auch der Ökonom Oliver Fritz vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung bewertet insbesondere die Maßnahmen, die im Bereich der An- und Abreise von Besuchern gesetzt wurden, als positiv und betonte, dass man zumindest sehe, dass der Umweltgedanke hier ein Thema sei. Um einiges kritischer beurteilt Gottfried Kirchengast vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel die Durchführung der Airpower. Er betrachtet die Großveranstaltung als "vertane Chance", die im Jahr 2022 das klare Signal setze, dass Klimaschutz nicht ernstgenommen werde. Mit einer Besucherlimitierung von 100.000 auf 50.000 Besucher täglich, wie das etwa auch bei Konzerten oder ähnlichen Veranstaltungen üblich sei, hätte man die Emissionen massiv reduzieren können, so Kirchengast im Gespräch mit der APA. Auch fordert er bei einem derartiges Event, das von Land und Bund mitfinanziert wird, mehr Verantwortung von der Politik.

Strenegre Vorgaben für Standbetreiber

Strengere Vorgaben gebe es dieses Mal auch für Standbetreiber: Kompostierbares Material, wie Holz oder Bambus, ist verpflichtend zu verwenden. Die vergangenen Male basierte die Verwendung von nachhaltigeren Materialien auf Freiwilligkeit. Zusätzlich wurde auch bei der Wahl der Betreiber der Regionalitätsaspekt berücksichtigt: Demnach kommen sechs von 14 Verkaufsständen, 31 von 34 Getränkeständen, 19 von 20 Speiseständen sowie 15 von 18 Merchandisingständen aus der Steiermark. Seitens der Betreiber rechnet man aufgrund der geplanten Maßnahmen außerdem mit weniger Plastikmüll. Auch wurde mit einem Becherpfand in der Höhe von zwei Euro ein Anreizsystem geschaffen, die bis zu 500 Mal wiederverwendbaren Becher nicht in den Müll zu werfen, sondern zurückzubringen. Zusätzlich ist ein Team der Dosenrecyclingsinitiative "Jede Dose zählt" dabei und klärt Besucher über Recycling auf. Daneben wurde bei der Müllentsorgung auf eine verdichtete Anzahl von Müllcontainern gesetzt, damit Besucher einen Weg von höchstens 50 Metern zurücklegen müssen. Außerdem sei eine aus Soldaten gebildete Umweltkompanie im Einsatz, die das in neun Sektoren eingeteilte Veranstaltungsgelände abgehe und Abfälle einsammele.

Überflug zweier B-52-Bomber als Highlight in Zeltweg

Das Showprogramm dauert von 9.00 bis 17.00 Uhr und ist an beiden Tagen fast ident. Ein Highlight soll der Überflug zweier US-amerikanischer B-52-Bomber "Stratofortress" sein - allerdings ist noch nicht klar, wann die Amerikaner "vorbeischauen". Es findet auch eine Leistungsschau von Luftfahrtindustrie und Forschungseinrichtungen statt, mit Fokus auf alternative Treibstoffe und Antriebe. Im Gegensatz zur letzten Flugshow 2019 lässt sich die hohe Politik - damals war wohl die Klimadebatte ausschlaggebend - diesmal durchaus im Aichfeld blicken. Am Freitag am späten Nachmittag kommt der neue steirische LH Christopher Drexler (ÖVP) zu einem Empfang, am Samstag gegen 11.00 Uhr wird der Bundesheer-Oberbefehlshaber und wahlkämpfende Bundespräsident Alexander Van der Bellen vorbeischauen. Eingesetzt werden seitens des Bundesheeres rund 6.000 Soldaten.

Am Freitag am späten Nachmittag kommt der neue steirische LH Christopher Drexler (ÖVP) zu einem Empfang, am Sonntag gegen 11.00 Uhr wird der Bundesheer-Oberbefehlshaber und wahlkämpfende Bundespräsident Alexander Van der Bellen vorbeischauen. Eingesetzt sind seitens des Bundesheeres rund 6.000 Soldaten.

Airpower-Besucher sollen mit Öffis anreisen - Parken kostenpflichtig

Auch schuf man seitens der Veranstalter Anreize bei der Anreise mit Öffis: Gemeinsam mit der ÖBB wurden Sonderzüge von Villach, Salzburg, Linz und Wien eingerichtet. Außerdem können Besucher die Kurzsprinter- und Shuttlezüge von Kraubath und Knittelfeld nutzen. Durch eine entwickelte Bus Alliance ist es außerdem möglich, aus ganz Österreich mit dem Bus anzureisen. Die Kapazitäten des Regionalverkehrs wurden erhöht. Gleichzeitig soll die Anreise mit dem Pkw durch eine kostenpflichtige Vorabbuchung eines 20-Euro-Parkscheins unattraktiv gemacht werden. Was die Flüge der ausländischen Teilnehmer betrifft, seien diese im Kontingent ihrer Übungsstunden enthalten und würden, so Hendel, keine zusätzlichen Emissionen verursachen. Der Projektbüroleiter erklärte außerdem, dass Biofuels in Zukunft definitiv ein Thema seien, aber die Marktreife dafür noch fehle.

(APA/red)

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