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Ärztemangel in Schwarzach und Österreich - unter vier Ärzte pro Einwohner

Bereits 2020 berichtete der Kurier (1) darüber, dass in Österreich 157 Arztstellen unbesetzt sind. Vor allem von dem Problem betroffen ist Vorarlberg.

Hier fehlen pro Einwohner am meisten Allgemeinmediziner im Land, was die medizinische Versorgung gefährdet. Die Ärztekammer warnte bereits mehrfach vor einem drohenden Ärztemangel (2).

Der Grund: Es gehen mehr Mediziner mit Kassenvertrag in Pension, als neue nachkommen. Die gut ausgebildeten jungen Menschen zieht es in die Stadt. Hier haben sie studiert, Freunde kennen gelernt und sich ein Netzwerk aufgebaut.

Ein weiteres Problem: Viel Stress im Beruf

Als Kassenarzt hat man ein schweres Los gezogen. Um erfolgreich wirtschaften zu können, müssen etliche Patienten jeden Tag behandelt werden. Zeit für den einzelnen Menschen und einen Kaffee mit den Kollegen bleibt meist auf der Strecke. Deshalb erscheint der Beruf des Wahlarztes vielen Menschen attraktiver.

Ein Lösungsweg: Bürokratie abbauen und digitalisieren

Das Ländle, so wird Vorarlberg oft liebevoll genannt, ist nicht für seine digitale Kultur bekannt, doch hier könnte ein großes Potential schlummern. Kassenärzte müssen neben der Behandlung der Patienten noch etliche weitere Herausforderungen meistern. Darunter fällt beispielsweise das Finden von guten Mitarbeitern, das Qualitätsmanagement, beispielsweise nach ISO 9001 (3) und das Entwerfen von Arbeitsplänen. Auch die Datensicherheit ist ein großes Thema, schließlich werden hier sensible und höchstpersönliche Informationen über die Patienten gesammelt.

Durch die Digitalisierung des Qualitätsmanagements (4) und durch künstliche Intelligenz optimierte Arbeitspläne könnte dazu beigetragen werden, dass wieder mehr Zeit für die Behandlung der Patienten bleibt. Doch das ist teuer und oft für ältere Ärzte ein schwieriger Umbruch.

Die Covid-19 Pandemie hat uns jedoch noch mal vor Augen geführt, dass unsere medizinische Versorgung in Vorarlberg wichtig ist und gefördert werden sollte. Es ist also an der Zeit, dass hier investiert wird. Das würde nicht nur dazu beitragen, dass der Beruf des Arztes interessanter wird und langfristig mehr Wahlärzte zur Verfügung stehen. Man könnte kurzfristig die Wartezeiten für die Patienten reduzieren.

Wie die Ärztekammer berichtet treten besonders lange Wartezeiten nicht nur auf dem Land auf. Besonders kritisch ist die Situation in Wien, wo nach Schätzungen 300 Kassenstellen fehlen.

Quellen:

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