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Ärzte ohne Grenzen: Ein lebendiger Abend für Spender und Interessierte

Beate Golaschewski, Conny Welte und Florian Teutsch von Ärzte ohne Grenzen
Beate Golaschewski, Conny Welte und Florian Teutsch von Ärzte ohne Grenzen ©MSch
Ärzte ohne Grenzen

“Ärzte ohne Grenzen” hat eine lange Geschichte zu erzählen. Vor 40 Jahren ist die Hilfsorganisation entstanden. Ziel ist seit jeher die rasche, effiziente, aber vor allem unpolitische und unabhängige Hilfe in Krisengebieten. Dies ist möglich durch zahlreiche freiwillige Spenden. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter helfen Menschen in Not um deren Überleben zu sichern. Hauptaufgaben der „Ärzte ohne Grenzen“ besteht überwiegend aus der Ersten Hilfe für Flüchtlinge, dem Aufbau von medizinischer Grundversorgung, dem harten Kampf gegen den Hunger und die Behandlung von tödlichen Krankheiten. Für all das Engagement hat die Hilfsorganisation 1999 sogar den Friedensnobelpreis erhalten. Eine Auszeichnung, wie sie für eine Hilfsorganisation nicht höher sein könnte. Die weltweite Organisation betreut derzeit über 400 Einsätze in mehr als 60 Nationen.

Vorarlberger sind die besten Spender

Aus Vorarlberg kommen große Summen der österreichischen Spenden. Um den Spendern zu danken, kamen drei Mitarbeiter des Ärzte ohne Grenzen Teams in den Saumarkt Feldkirch. „Wir möchten den Spendern durch diesen Vortrag zeigen, wie ihre Spenden verwendet werden und wie wichtig das Geld für unsere Arbeit ist.“, so Beate Golaschewski, Spendenbetreuerin.
Maximal 20% der Spenden werden für die Organisation und Verwaltung von Projekten gebraucht. Rund 80% fließt direkt in das jeweilige Projekt ein.

„Man stößt an seine Grenzen und wächst sogar darüber hinaus“

Zwei Referenten erzählen über ihre Einsätze in Krisengebieten.
Conny Welte aus Vorarlberg ist Dipl. Krankenschwester. Sie hat bereits an drei Einsätzen teilgenommen. Zwei davon stellte sie an diesem Abend vor. Bei einem Einsatz in Niger wurden unterernährte Kinder versucht wieder auf die Beine zu bringen. Dazu fuhren die Ärzte ohne Grenzen Teams täglich, oft stundenlang, in die Dörfer von Niger. In einem speziellen Schnellverfahren wurden unterernährten Kinder herausgesucht. Ihre Behandlung scheint banal: „Essen“. Doch dies ist in den Krisengebieten nicht einfach zu bekommen. „Wir haben die Kinder mit „Plumpy Nut“ versorgt. Einer Erdnusspaste die kalorienreich und mit Nährstoffen und Proteinen angereichert ist. Darin ist alles verpackt, was dem Kind das Überleben sichert“, berichtet Conny.
Ihr zweiter Einsatz führte sie nach Chad. Dort behandelten die Ärzte einen Cholera Ausbruch. „Die Krankheit ist leicht zu behandeln durch die Gabe von (Elektrolyt-) Getränken, aber durch die große Armut, mangelnde Hygiene, und das Unwissen der Einwohner ist die Krankheit in den Krisengebieten tödlich.“

Manchmal droht Lebensgefahr!

Manche Einsätze der Ärzte ohne Grenzen sind lebensgefährlich. Die Gefahr lauert nicht nur durch ansteckende Krankheiten oder Naturkatastrophen. Ärzte ohne Grenzen sind auch in Kriegsgebieten tätig.
Der zweite Referent Florian Teutsch, erzählt von seinem Einsatz in Kolumbien. Das Land wird von Drogenkartellen, bewaffneten Bandenkriegen, Mord, Krankheiten und Hygienemangel beherrscht. „Man muss bei allem aufpassen, was man macht. Nicht mal fotografieren war möglich, ohne in Konflikt zu geraten.“ Ärzte ohne Grenzen ermöglichte dort die medizinische Grundversorgung, Trinkwasseraufbereitung, Lebensmittelgabe und Verteilung von Plastikplanen, damit die Menschen, oft Flüchtige, sich Unterkünfte bauen konnten. Auch für die psychologische Betreuung der geprägten Menschen dort wird Sorge getragen.
Die freiwilligen Helfer arbeiten 7 Tage die Woche und sehen sehr viel Leid. Oft stoßen sie an ihre Grenzen. Dennoch ist jeder Einsatz es Wert, getan zu werden. Die ärmsten Menschen brauchen Unterstützung.
Auf Spenden ist das Ärzte ohne Grenzen Team angewiesen. Durch den Abend, konnte die Organisation zeigen, wie dankbar sie für diese Unterstützung ist.

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