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Achtung! Ab 1. November gilt die Winterreifenpflicht

©Canva
Nicht vergessen: Ab 1. November sind Winterreifen am Auto zumindest bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen, wie Eis und Schnee, Pflicht.
Winterreifenpflicht in den Nachbarländern

Ab 1. November gilt wieder die Winterreifenpflicht. Wer also noch keine Winterreifen auf dem Auto hat, sollte das schnellstens und spätestens bis kommenden Dienstag, den 1. November (Allerheiligen), erledigen.

Auch im Herbst sinnvoll

Die Herbsttage sind im Moment so warm und sommerlich, dass man vielleicht noch gar nicht an den Winter denkt, aber auch schon im Herbst werden die Fahrbahnbedingungen schlechter: Sinkende Nachttemperaturen, Frost auf Fahrbahnbrücken und Straßen in bewaldeten oder exponierten Gegenden, teils sogar schon mit Schneefall, sind auch Teil dieser Jahreszeit. Winterreifen und ihre speziellen Haftungseigenschaften sind daher auch schon jetzt sinnvoll.

Die Winterreifenpflicht

Auf der Seite der österreichischen Bundesverwaltung ist zu lesen:
"Pkw und Lkw mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht bis zu 3,5 t dürfen während des Zeitraumes 1. November bis 15. April bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen wie insbesondere Schneefahrbahn, Schneematsch oder Eis nur dann in Betrieb genommen werden, wenn an allen Rädern Winterreifen angebracht sind."

Achtung: Die Winterreifenpflicht für Pkw wurde auf vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge mit geschlossenem, kabinenartigem Aufbau (sogenannte Microcars) ausgedehnt.

Außerdem gibt es auch eine Winterreifenpflicht für Lkw über 3,5 t und Omnibusse. Wichtigster Unterschied zu den Autos: Die Winterreifenpflicht für Lkw über 3,5 t und Omnibusse gilt im entsprechenden Zeitraum immer, also unabhängig davon, ob auf der Fahrbahn Schnee liegt oder nicht.

Wichtig: Profiltiefe beachten!

Wichtig ist dabei vor allem eins: die Profiltiefe. Denn ein Reifen gilt neben der richtigen Kennzeichnung "M+S", "M.S." oder "M&S", und/oder Alpine-Symbol (Schneeflockenzeichen) nur dann als Winterreifen, wenn er eine Profiltiefe von mindestens 4 mm bei Radialreifen (häufigste Reifenbauart) beim Pkw aufweist. Dies gilt übrigens auch für Ganzjahresreifen ("AllSeason"). Dabei gilt auch zu beachten, dass die Profiltiefe den ganzen Winter über mindestens 4 mm betragen muss, je nach Kilometerleistung sollten es beim Umstecken also noch mehr sein, es werden etwa sechs Millimeter empfohlen. Bei Lkw über 3,5 t mit Radialreifen muss die Profiltiefe für Winterreifen mindestens 5 mm betragen.

Alte Reifen austauschen

Jeder Reifen verändert mit dem Alter und der Abnutzung auch seine Haftungseigenschaften. Nach etwa fünf Jahren härtet die Gummimischung zudem aus, weshalb man sich eine Neuanschaffung überlegen sollte. Das Alter des Reifens kann entweder vom Fachhändler festgestellt oder mittels den auf der Reifenflanke angegebenen Codes selbst festgestellt werden (z.B. ‚DOT 0820‘ = "08", 8. Produktionswoche des Jahres "20", 2020. Dies ist dann das Herstellungsdatum des Reifens). Natürlich ist außerdem auch auf Risse und andere Schäden zu achten.

Nur geprüfte Schneeketten

Alternativ zu Winterreifen ist es auch zulässig, Schneeketten auf mindestens zwei Antriebsrädern zu verwenden – jedoch nur, wenn die Fahrbahn mit einer zusammenhängenden oder nicht nennenswert unterbrochenen Schnee- oder Eisschicht bedeckt ist.

Es empfiehlt sich, vor dem Winter eine Probemontage vorzunehmen, damit man in Ruhe die Herstellerangaben durchlesen kann und für den Notfall gerüstet ist, um dann schnell und sicher Schneeketten anbringen zu können. Zudem sollte man nur Schneeketten verwenden, die nach Normvorgaben geprüft worden und für das jeweilige Fahrzeug und die jeweiligen Rädern sowie Reifen geeignet sind. Wechselt man die Rad-/Reifendimension, muss man deshalb auch darauf achten, die dafür passenden Schneeketten zu verwenden.

Ganzjahresreifen bedingt tauglich

Die Verwendung von Ganzjahresreifen kann dann sinnvoll sein, wenn ein ausreichender Kompromiss aller geforderten und gewünschten Eigenschaften ausreicht und beispielsweise auch dann, wenn man überwiegend in der Stadt unterwegs ist, eine relativ geringe Jahresfahrleistung zurücklegt und das Fahrzeug an Tagen mit ausgeprägten winterlichen Fahrbahnverhältnissen stehen lässt.

Tipp: Reifendruck checken

Zudem kann man den Reifenwechsel als Gelegenheit nutzen, in der Betriebsanleitung des Autos und am Reifenfülldruckaufkleber am Fahrzeug selbst nachzulesen, wie hoch der Reifendruck laut Hersteller sein soll. Ein geringer bzw. verminderter Luftdruck ist sehr gefährlich und kann zu Schäden am Reifen sowie zu Unfällen führen. Zudem verursacht er auch einen erhöhten Kraftstoff- oder Stromverbrauch bei Elektrofahrzeugen.

Weitere Tipps

  • Befestigen sie Radmuttern und Radschrauben stets mit dem laut Fahrzeughersteller für die jeweilige Felgenart (Alu oder Stahl) vorgeschriebenen Anzugsdrehmoment. Fahrzeug- oder Reifenhändler kennen die korrekten technischen Werte. Achtung: Beim Wechsel der Räder von Sommer auf Winter sind manchmal auch andere Radschrauben erforderlich!
  • Machen Sie nach dem Wechsel eine Probefahrt und kontrollieren Sie unbedingt die Radmuttern auf festem Untergrund nach.
  • Wählen Sie einen geeigneten Lagerplatz für die demontierten Sommerreifen: Ideal ist ein kühler, dunkler Ort. Zudem sollten die Reifen etwas erhöhten Fülldruck (ca. +0,5 bar aufgepumpt) aufweisen.
  • Fahren Sie die neuen Reifen ein, damit sie den vollen Grip aufbauen können.
  • Checken Sie die Batterien! Altersschwache Batterien gelten als die häufigste Pannenursache. Ist die Batterie älter als vier Jahre oder nur im Kurzstreckenbetrieb im Einsatz, sollte sie gecheckt werden.
  • Überprüfen Sie Frostsicherheit der Scheibenwaschanlage und das Kühlsystem bzw. lassen sie dies überprüfen.

(VOL.AT)

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