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"Absoluter Tiefpunkt": Katerstimmung bei Wiener Austria

Die Vereinsspitze der Wiener Austria tagte am Montag.
Die Vereinsspitze der Wiener Austria tagte am Montag. ©APA/ERWIN SCHERIAU
Die Wiener Austria hat sich trotz der bitteren 1:3-Niederlage gegen Altach für die Meistergruppe qualifiziert. Trotzdem herrscht bei den "Veilchen" Katerstimmung.
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3:1-Niederlage für Wiener Austria

Es war ein Nachmittag zum Vergessen, dessen “nette Begleiterscheinung” die Stimmung nicht aufzuhellen vermochte. Die Austria hängt nach vier Spielen im Frühjahr in den Seilen, das 1:3 gegen das vormalige Schlusslicht Altach offenbarte am Sonntagabend Gesprächsbedarf bei den Violetten. Die vorzeitige Qualifikation für die Meistergruppe war nur Randnotiz, Trainer Thomas Letsch steht zur Diskussion.

Frust statt Freude bei der Wiener Austria

Am Montag wollte die Vereinsspitze weitere Gespräche führen. Letsch sitzt wohl alles andere als fest im Sattel. Der nun etwas mehr als ein Jahr bei der Austria arbeitende Deutsche sprach von einer “katastrophalen Leistung”, von einem “absoluten Tiefpunkt”, wie seine Elf aufgetreten sei. “Nach so einem Spiel kann kein positives Gefühl entstehen. Ab morgen geht es darum, sich Gedanken zu machen und alles kritisch zu hinterfragen”, sagte Letsch nach dem Spiel.

Dass sich lethargische “Veilchen” ihrem Schicksal vor allem in den zweiten 45 Minuten fügten, sorgte auf den Rängen der Generali Arena für Unmut. Es gab wieder “Letsch raus”-Rufe, die Verabschiedung der Spieler von den Fans fiel wenig herzlich aus. Dass sich die Mannschaft ein Endspiel um einen Platz unter den Top sechs am kommenden Sonntag bei Sturm Graz ersparte, war einziger positiver Punkt. “Die Enttäuschung überwiegt, das ist nur ein netter Beigeschmack. Wir sind jedenfalls froh, dass die Frage weg ist. So können wir vielleicht befreiter spielen”, meinte Alexander Grünwald.

Letsch: “Wir sind alle gefordert”

Der Austria-Kapitän erreichte zumindest Normalform, andere Akteure blieben wiederholt weit unter den Erwartungen. Die Frage, warum als Führungsspieler geholte Profis wie Florian Klein und Uros Matic auslassen, wollte Letsch nicht näher kommentieren. “Wir sind alle gefordert”, stellte der 50-Jährige fest. Leicht machte es die Austria den Altachern durch erneut auftretende Nachlässigkeiten in der Defensivarbeit. Diese hatten schon beim blamablen Cup-Aus beim GAK und dem 0:2 beim LASK zu Gegentoren geführt. Einzig in Unterzahl beim 4:2 gegen Hartberg wussten die Austrianer zu gefallen.

Dass die Austria mit neun Niederlagen bei nur neun Siegen dennoch auf Platz drei der Tabelle steht, verwundert, und rang Max Sax ein klares Statement ab. “Bis auf den LASK und Salzburg ist jeder unverdient in der Meistergruppe”, sagte der um Worte ringende Flügelspieler im “Sky”-Interview.

Der wie Letsch ebenfalls nicht mehr unumstrittene Ralf Muhr polterte hingegen. “Die Leistung war einfach unter jeder Kritik”, sagte der Sportchef der Favoritner. Ein klares Bekenntnis zu Letsch blieb anders als in der Vergangenheit aus. “Dass das heute für keinen im sportlichen Bereich ein Bewerbungsschreiben war, ist klar”, meinte Muhr lediglich.

Auch SKN St. Pölten trotz Niederlage in Meistergruppe

Nicht nur die Austria war am Sonntag ein unglücklicher “Aufsteiger”, auch der SKN St. Pölten schaffte trotz einer Niederlage den anvisierten Sprung in die Meistergruppe. Die Niederösterreicher kassierten beim 2:3 gegen die Admira den entscheidenden Gegentreffer in der 94. Minute, nachdem sie durch Rene Gartler per Elfmeter erst in der Nachspielzeit ausgeglichen hatten. “Der Frust ist extrem groß, dass wir dieses Spiel verloren haben. Trost für uns ist, dass wir uns für die Meistergruppe qualifiziert haben”, erklärte Verteidiger Luca Meisl.

Trainer Ranko Popovic steht in St. Pölten nicht zur Diskussion, auch wenn die Ergebnisse unter dem gebürtigen Serben alles andere als hoffnungsvoll stimmen. Die “Wölfe” zehren im Grunde immer noch von der Ausbeute von 20 Zählern in den ersten neun Runden unter Dietmar Kühbauer. Unter Popovic fuhr St. Pölten in elf Bundesliga-Spielen nur neun Zähler ein. Das Vorhaben des 51-Jährigen, spielerisch zu überzeugen, fruchtet noch nicht.

Popovic (“Es wartet noch viel Arbeit auf uns”) sah vor allem die Schwächen bei Standardsituationen als Grund für die ausbleibenden Erfolgserlebnisse. Zum Abschluss des Grunddurchgangs empfängt St. Pölten am Sonntag Mattersburg. Die Burgenländer müssen gewinnen, um ihre Chance auf die Meistergruppe zu wahren.

(APA/Red)

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