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Abschlusspräsentation Projekt „Dorf/Studio“

Dipl.-Ing. Martin Mackowitz bei der Präsentation
Dipl.-Ing. Martin Mackowitz bei der Präsentation ©ep
In Übersaxen gingen elf Studierende der Universität Liechtenstein im Rahmen ihrer Bachelor- oder Masterarbeiten der Frage nach, was Übersaxen aktuell ausmacht und wie sich der Ort in Zukunft weiterentwickeln könnte.
Dorf/Studio Übersaxen

ÜBERSAXEN Laut Prognosen kann davon ausgegangen werden, dass in Zukunft immer mehr Menschen (bis 2050 weltweit bis 70%) in Städten oder in städtischen Ballungsräumen leben werden. Welche Zukunft haben dann noch Dörfer in einer urbanisierten Welt? Welche Herausforderungen und Chancen bieten sich kleinen, überschaubaren Siedlungsstrukturen im ländlichen Raum? Wie können Baukultur, Lebensqualität und sozialer Zusammenhalt bewahrt und gestärkt werden? Diese und viele andere Fragen bilden die Grundlage für die Erstellung eines räumlichen Entwicklungskonzepts (REK) in naher Zukunft.

Wissens- und Technologietransferprojekt

Um aber den Blick über den „Dorfrand“ hinaus zu erweitern, ging die Gemeinde Übersaxen im Rahmen eines LEADER-Projekts eine Kooperation mit dem Institut für Architektur und Raumentwicklung der Universität Liechtenstein ein. Aufgabenstellung der internationalen Studierenden im „Dorf/Studio Übersaxen“ war die Entwicklung von Strategien, Konzepten und räumlichen Gestaltungslösungen für die Gemeinde. Ausdrücklich erwünscht waren auch visionäre Ideen und Vorschläge, so gab es keinerlei Vorgaben an die Studierenden bezüglich direkter Umsetzbarkeit ihrer Projekte. Begleitet und unterstützt wurden die Studenten aus aller Herren Länder in der Entwicklung ihrer Arbeiten von Professorin Dr. sc. ETH Dipl.-Ing. Anne Brandl und Dozent Dipl.-Ing. Martin Mackowitz.

Schatzkiste an Ideen als Ergebnis

In ihren Arbeiten beschäftigten sich die elf Studierenden sowohl mit dem Dorfzentrum (Aufwertung Dorfplatz und Gasthaus Krone als multifunktionales Gebäude) als auch ganzheitlicher mit der zukünftigen Entwicklung des öffentlichen Raumes. So könnte die Dorfstraße zum zentralen Rückgrat des Dorfes entwickelt werden, an dem sich öffentliche Räume (Begegnungszonen, Gärten, Freiräume) mit unterschiedlichen Ausprägungen angliedern. Auch die Bedeutung der Zwischenräume (Freiräume, Gehwege, Sichtbeziehungen) wurde untersucht. Eine Arbeit widmete sich den zahlreichen leerstehenden Scheunen als wesentliches und bisher unentdecktes Potenzial der Dorfentwicklung, gerade auch in Hinblick auf die Verbesserung des sozialen Miteinanders (als Treffpunkt ohne Konsumzwang). Ein Student schlägt vor, Übersaxen zukünftig von der Landschaft aus zu denken und zu entwickeln. Er legt den Fokus auf die „innere“ Landschaft, das heißt die Freiräume sind nicht nur als potenzielles Bauland zu sehen, sondern auch als wichtige Möglichkeitsräume für die Vernetzung von Flora und Fauna, für Sichtachsen, öffentliche Räume und Treffpunkte zu sichern. So soll als Ergebnis nicht nur eine bauliche, sondern vor allem eine atmosphärische Verdichtung resultieren.

Auftrag an Gemeinde

Die vielfältigen Ergebnisse bilden eine hervorragende Grundlagensammlung für die Entwicklung des räumlichen Entwicklungskonzeptes (REK). Daher bedeutet die Präsentation keineswegs einen Abschluss, sondern vielmehr den Auftakt zur weiteren Auseinandersetzung im Prozess mit den Vorschlägen und deren Umsetzungsmöglichkeiten. In welcher Form dies geschieht, wird die Zukunft zeigen. Es bleibt spannend in Übersaxen. EP

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