Wie Radio SRF berichtete, gingen Spezialkräfte noch in der Nacht im Reitpark Egnach auf Suche nach den Behältern.
Proben in Kühlschrank auf Reiterhof gefunden
Die Spezialisten des ABC-Bereitschaftdetachements haben die Proben, die im Rahmen der Ausbildung des ABC Abwehr Bataillons 10 verwendet wurden, unter Einhaltung aller Vorsichtsmassnahmen schließlich bergen und zur Untersuchung und Entsorgung ins Kompetenzzentrum ABC-KAMIR der Armee nach Spiez bringen können, wie es in einer offiziellen Medienmitteilung heißt. Geprüft werde auch, ob der Kühlschrank des Reitparks Egnach, in dem die Proben gelagert waren, abgeschlossen war und die Proben versiegelt geblieben sind.

Gefahr durch Lungenentzündung – aber keine akute Bedrohung
Die Proben enthielten Substanzen, die bei nahem Kontakt gesundheitliche Beschwerden verursachen könnten. Ein Armeesprecher erklärte gegenüber SRF: "Die Proben enthalten Stoffe, die Durchfall oder Lungenentzündungen auslösen können." Laut Armee waren die Behälter plombiert und unversehrt. Deshalb sei ausgeschlossen gewesen, dass sie eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen. Armeesprecher Stefan Hofer sagte im Interview: "Die sichergestellten Proben sind unversehrt. Sie werden entsorgt." Vorsorglich sollen sich aber Personen die in den letzten zwei Wochen im Reitpark verkehrt haben und sich unwohl fühlen an einen Arzt oder ein Spital wenden.
Einsatz von gefährlichen Stoffen "üblich"
Armeesprecher Stefan Hofer bestätigte auf Nachfrage, dass der Einsatz echter Substanzen bei Übungen von ABC-Spezialisten üblich sei, wie die Aargauer Zeitung berichtet. Mit gewissen Stoffen dürfe ausschließlich auf dem Gelände des ABC-Kompetenzzentrums in Spiez gearbeitet werden, mit anderen auch ausserhalb. "Es geht darum, in der Ausbildung möglichst realitätsnah zu üben, um im Ernstfall zum Schutz der Bevölkerung und der Truppe erfolgreich sein zu können", erklärte Hofer. Dort, wo dies nicht möglich sei, komme der Einsatz von sogenannten Simulanzstoffen zum Tragen – also von Mitteln, die vergleichbare Eigenschaften wie die Originalsubstanzen aufweisen.
Untersuchung von Fahrzeug und Soldaten
Neben der Suche nach den Proben untersuchte die Armee auch ein Fahrzeug und Angehörige des Bataillons. Hintergrund war der Verdacht, dass ein mobiles Röntgengerät unsachgemäß verwendet, worden sein könnte. Dies hätte im Inneren des Fahrzeugs zu einer Strahlenbelastung führen können. Hofer betonte jedoch: "Es gab keine Hinweise auf eine mögliche Gefährdung der Gesundheit."
Militärjustiz ermittelt
Die Proben wurden inzwischen gesichert und sollen fachgerecht entsorgt werden. Gleichzeitig laufen Ermittlungen: Die Militärjustiz hat Abklärungen aufgenommen, wie es zum Verlust der Übungsproben und zu den Verdachtsmomenten beim Röntgengerät kommen konnte. Laut Armee wird erwartet, dass die Untersuchungen noch einige Zeit in Anspruch nehmen werden.
(VOL.AT)
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