Das schnelle Alphabet der Liebe" heißt der deutsch-französische Film von Nicolette Krebitz, der nach seiner Weltpremiere auf der Berlinale nun am Donnerstag in die heimischen Kinos kommt. Tatsächlich geht es recht schnell zur Liebe zwischen der 60-jährigen Schauspielerin Anna (Sophie Rois) und dem jungen Adrian (Milan Herms). Denn gerade noch hat er sie auf dem Kurfürstendamm beraubt. Ein letztlich nicht recht stimmiger Film, der sich hier entwickelt.
A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe: Kurzinhalt zum Film
Anna ist erst eine exaltierte Schauspielerin, plötzlich aber eine einfühlsame, allzu einfühlsame Sprachlehrerin - eine Rolle, die ihr besonders Freude bereitet hat, unterstrich Sophie Rois anlässlich der Filmpremiere: "Ich hatte einen besonderen Spaß, weil ich selbst der Albtraum aller Sprecherzieher war." Einer von ihnen habe ihr gesagt, sie gehöre nicht ins Theater, sondern ins Krankenhaus.
Klar ist in "A E I O U", dass ihr der Zufall den Räuber ihrer Handtasche als Schüler zuführt: Ein verhaltensauffälliger Schüler, der in einer Theateraufführung auftreten soll als Teil eines Therapieansatzes. Adrian, den schon mehrere Pflegeeltern entnervt aufgegeben haben, ist bei Anna lammfromm, es keimt zwischen beiden auch so etwas wie Begehren, Lust am Undenkbaren auf. Und plötzlich ist dies nicht nur denkbar, sondern Realität. Es geht weniger um das Alphabet, als vielmehr um das A. Das A in beider Vornamen, aber auch das A der Lust.
A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe: Die Kritik
Annas Wohnung wirkt seltsam kalt und leer, und auch der Film selbst scheint sich nicht mit Gehalt zu füllen. Sowohl Annas wie Adrians Charaktere sind unklar gezeichnet, schließlich wird Anna, die anfangs ängstlich ihre Wohnung vor Einbrüchen absichert, selbst zur Täterin. Der spontane Ausflug des ungleichen Paars an die Cote d'Azur wird zur übermütigen Langepisode, der Schluss wirkt etwas billig. "A E I O U" lässt die Zuschauer mit einer Leere zurück, die an die Wohnung Annas erinnert.
(APA/Red)
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