Was ein kalter Dezember über den nächsten Sommer verraten kann

Der Volksmund kennt viele Wetterregeln – nicht alle halten einer wissenschaftlichen Überprüfung stand. Doch bei einer dieser alten Bauernregeln scheint tatsächlich mehr dahinterzustecken: Fällt der Dezember kälter aus als üblich, wird der folgende Juni überdurchschnittlich warm.

Das zeigen Auswertungen langfristiger Wetterdaten: In rund 65 Prozent der Fälle, in denen der Dezember kälter war als das sogenannte klimatologische Mittel, folgte ein ungewöhnlich warmer Juni.

Von der Weisheit der Bauern zum statistischen Muster

Die entsprechende Regel, überliefert von Generation zu Generation, lautet: „Wenn’s im Dezember nicht wintert, sommert’s im Juni auch nicht.“ Oder anders gesagt: Ein zu milder Dezember verheißt eher einen lauen als einen heißen Sommerstart. Umgekehrt deutet ein frostiger Jahresausklang häufig auf einen hitzigen Sommerbeginn hin.

Meteorologinnen und Meteorologen analysierten dafür alle Dezembermonate, die kälter ausfielen als der langjährige Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990 – eine gängige Referenzperiode in der Klimaforschung. Gerade in diesen Fällen ließ sich der Zusammenhang besonders deutlich erkennen.

Mehr als nur Zufall?

Ob es sich bei diesem Muster um eine klimatische Gesetzmäßigkeit oder lediglich um eine statistische Auffälligkeit handelt, bleibt offen. Klar ist jedoch: Die Bauernregel findet erstaunlich oft Bestätigung – zumindest, wenn man einen Blick in die Vergangenheit wagt.

Ob das auch für kommende Jahre gilt, lässt sich zwar nicht garantieren – doch vielleicht lohnt es sich, heuer im Dezember ein wenig genauer auf das Thermometer zu schauen.

(VOL.AT)