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Österreich googelte 2025 nach Graz und Meme-Erklärungen

Das "googelten" die Österreicher am meisten.
Das "googelten" die Österreicher am meisten. ©APA
2025 bescherte gemischte Gefühle, geht man nach der diesjährigen Suchanfragen-Auswertung "Year in Search".

Tragödien wie der Grazer Amoklauf bewegten etliche Österreicher zur Recherche im Internet, aber auch Erklärungen zu abstrusen Memes, Elch Emil und Promis wie Skandal-Rapper Haftbefehl. Der Tech-Konzern sortierte für die Rangliste alle Suchbegriffe, die in den Google-Trends am stärksten ausgeschlagen haben - alltägliche Anfragen wie "Wetter" sind somit herausgefiltert.

Ukrainekrieg trendet nicht mehr

"Amoklauf Graz" wurde nach dem Attentat auf ein steirisches Gymnasium zum hiesigen Google-Suchbegriff des Jahres. Allerdings dominierten auch andere Negativschlagzeilen die Suchanfragen. In der Kategorie "Konflikte und Tragödien" folgten auf Graz mit "Iran" (2. Platz) und "Israel" (3. Platz) etwa die internationalen Konfliktherde. Auch die Messerangriffe in "Villach" (4. Platz) sowie im deutschen Aschaffenburg (9. Platz) schlugen sich in den negativen Suchtrends nieder. Der Ukrainekrieg trendete im inzwischen dritten Jahr wiederum in keiner Kategorie mehr.

"Was ist mit Haftbefehls Nase passiert?"

Bei den "Was-Fragen" könnten verwunderte Eltern einen wesentlichen Beitrag geleistet haben. Denn nichts wurde so oft gefragt wie "was bedeutet tralalero tralala" (1. Platz) und "was bedeutet six seven" (2. Platz). In beiden Fällen handelt es sich um vermeintlich bedeutungsfreie Ausrufe, die als Memes unter Jugendlichen besonders auf Kurzvideo-Plattformen wie TikTok viral gingen.

Der zehnte Platz stellt die Frage, was "mit Haftbefehls Nase passiert" ist. Wie in der Netflix-Dokumentation über den deutschen Gangster-Rapper suggeriert, soll er seine Nasenhöhlen durch exzessiven Kokainkonsum stark beschädigt haben. Überhaupt dürfte "Babo - die Haftbefehl-Story" in Österreich einen starken Eindruck hinterlassen haben. Denn der kontroverse Musiker wurde auf Google zum zweitstärksten Chronik-Thema und Platz zwei der meistgesuchten Musiker - hinter ESC-Sieger JJ. Auf dem Treppchen der Musiker folgte der durch Antisemitismus in heftige Kontroversen geratene US-Rapper Kanye West.

"Elch Emil" belegt übrigens den ersten Chronik-Platz, nachdem das Wildtier im Sommer durch Österreich gestreift ist. Ein Kuss-Eklat mit seiner Personalchefin bei einem Coldplay-Konzert katapultierte wiederum den Tech-CEO Andy Byron auf den dritten Platz der Chronik-Themen. Bei den allgemeinen Top-Suchbegriffen meldet sich auf dem zweiten Platz außerdem das iPhone 17, das Plüschtier Labubu auf dem siebenten.

Promis, Sportler und Todesfälle

Österreicher des Jahres ist laut Google Sänger JJ, der zuvor erfolgreich den Song Contest zurück in die Alpenrepublik holte. Ihm folgt FPÖ-Parteiobmann Herbert Kickl auf dem zweiten Platz. Am dritthäufigsten wurde Tennis-Aufsteigerin Lilli Tagger gesucht - bei den internationalen Sportler-Suchergebnissen schafft sie allerdings nur Platz zwei und gibt die Top-Position an den italienischen Tennis-Konkurrenten Jannik Sinner ab. René Benko schafft auch zwei Jahre nach der Signa-Pleite den vierten Platz unter den am meisten gegoogelten Österreichern, Karl-Heinz Grasser tauchte nach dem lang erwarteten Buwog-Urteil am fünften Platz auf.

Für die meisten Google-Anfragen in der Kategorie "Abschiede" sorgte der Tod von Extremsportler Felix Baumgartner, der 2012 durch den Fallschirmsprung aus der Stratosphäre internationales Aufsehen erregte. Auch ORF-Langzeitmoderator Peter Rapp (2. Platz) und Schauspieler Otto Schenk (3. Platz) sorgten nach ihrem Tod für spürbare Reaktionen auf Google.

Bei den internationalen "Abschieden" waren zwar etliche Promis vertreten - etwa Wrestler Hulk Hogan (10. Platz), die Hollywood-Granden Gene Hackman (8. Platz) und Diane Keaton (5. Platz) sowie Rock-Ikone Ozzy Osbourne (3. Platz). Das Ableben von Papst Franziskus nahm den zweiten Platz ein. Am meisten wurde aber auch hierzulande nach Charlie Kirk gesucht. Der erzkonservative US-Aktivist wurde vor Publikum bei einer Podiumsveranstaltung erschossen.

Diese Politiker lagen im Trend

Im Gesamtranking schaffte es US-Präsident Donald Trump in diesem Jahr nur knapp auf Platz zehn, aber setzte sich immerhin bei den internationalen Politikern als meistgesuchte Person in Österreich durch - vor FPÖ-Parteiobmann Herbert Kickl auf dem zweiten und der deutschen Oppositionsführerin und AfD-Chefin Alice Weidel auf dem dritten Platz. Bundeskanzler Christian Stocker landete an vierter Stelle der Google-Politiker, sein Vorgänger Karl Nehammer an fünfter. Aus Amerika machten sich zudem New Yorks neuer Bürgermeister Zohran Mamdani (8. Platz) und Trumps Vize JD Vance (9. Platz) bemerkbar.

(APA)

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