AA

Kriechmayr verärgert über FIS-Entscheidung: "Hoffe, es fällt keiner am Schädel"

Vincent Kriechmayr äußerte in Beaver Creek deutliche Kritik an der Entscheidung, das Abfahrtstraining trotz Nebels und ohne einsatzbereiten Hubschrauber durchzuführen.
Vincent Kriechmayr äußerte in Beaver Creek deutliche Kritik an der Entscheidung, das Abfahrtstraining trotz Nebels und ohne einsatzbereiten Hubschrauber durchzuführen. ©GEPA pictures
Beim ersten Abfahrtstraining in Beaver Creek herrschten schwierige Bedingungen – dichter Nebel. Trotz fehlender Sicherheitsvorgabe wurde gefahren. Das sorgte für deutliche Kritik von Vincent Kriechmayr.

In Beaver Creek bestreiten die Speedfahrer in dieser Woche die erste Abfahrt des Olympiawinters. Das erste und möglicherweise einzige Abtasten auf der berühmten "Raubvogelpiste" in Colorado verlief am Dienstag wetterbedingt schleppend. Weil sich auf der bereits verkürzten Strecke hartnäckig Nebel hielt, hätte kein Hubschrauber starten können. Gefahren wurde dennoch – zum Ärger von Topstars wie Vincent Kriechmayr.

"Ich finde es schon speziell"

"Ich verstehe die FIS, dass sie das unbedingt durchziehen will", schickte Kriechmayr im ORF-Interview voraus, "aber ganz so stehen lassen" wollte der ÖSV-Routinier das Vorgehen nicht. "Ich finde es schon speziell, weil es ein Reglement gibt, das besagt, dass ein Hubschrauber bei einem Abfahrtstraining zur Verfügung stehen muss. In dem Fall haben sie sich gesagt: Mein Gott, na, haben wir halt keinen Hubschrauber. Ich hoffe, es passiert nichts und es fällt keiner am Schädel", sagte Kriechmayr während des noch laufenden Trainings.

"Nicht unsere Entscheidung": Haaser über Trainingsbedingungen

"Wenn wir Rennen fahren wollen, war heute die einzige Chance", warf Raphael Haaser ein. "Es sind viele gescheite Leute am Berg, das haben einfach nicht wir zu entscheiden. Wir werden das Thema aber sicher anbringen." Bei eingeschränkter Sicht habe er ab dem Super-G-Start schauen müssen, irgendwie den Berg runterzufinden, so der Riesentorlauf-Weltmeister. "Ich habe dann eh einmal ein Tor ausgelassen. Da ist einfach Eigenverantwortung gefragt."

Eine Hängepartie

Nach dreieinhalb Stunden war das Training ohne groben Unfall in trockenen Tüchern. Die Bestzeit von Marco Odermatt, der mutmaßlich ein Tor ausließ, war allerdings ohne Aussagekraft. Auch Kriechmayr musste unmittelbar vor seinem Start ein wenig länger zuwarten.

"Das ist ‚daily business‘ als Abfahrer, keine Tragik", sagte der Oberösterreicher. "Es war wieder einmal ein Kennenlernen der Birds of Prey. Ich hoffe schon, dass sich die Piste aufs Rennen hin noch einmal besser entwickelt." Nachsatz: "Es sind viele Kurven drin."

Unklare Rennplanung und verkürzte Strecke

Ob die Abfahrt am Freitag stattfindet oder angesichts der Wetterprognosen auf Donnerstag vorverlegt wird, war weiter offen. Eine Entscheidung dürfte am Dienstagabend (Ortszeit) fallen. Über die Streckenführung besteht bereits Gewissheit, gut zehn Sekunden kürzer wird die Abfahrt sein.

Die Fahrer schwangen bereits kurz nach dem "Golden-Eagle" auf Höhe des "Harrier-Sprungs" ab. Die meisten gingen von der neuen Ziellinie dann zu Fuß zum eigentlichen Zielraum, ein offenbar steiniger Weg. "Das möchte ich meinem Servicemann nicht antun, dass ich da ein paar Kratzer reinhaue", sagte Kriechmayr.

(VOL.AT)

  • VOL.AT
  • Wintersport
  • Kriechmayr verärgert über FIS-Entscheidung: "Hoffe, es fällt keiner am Schädel"