Nachbar schlägt Alarm – Katzen nach Umzug sich selbst überlassen
Man sieht es dem älteren Haus in einer kleinen Gasse in Lauterach an, dass es gerade nicht bewohnt ist. Durch die Fenster blickt man auf leere Räume. Der Garten wirkt verlassen.
Beim Lokalaugenschein ist gerade eine Reinigungsfirma in dem besagten Haus vor Ort, die ihre getane Arbeit dort nochmals kontrolliert. Frische Essensreste auf dem Kompost im Garten deuten lediglich darauf hin, dass hier bis vor Kurzem noch jemand gewohnt hat.
Der besorgte Nachbar im VOL.AT-Interview:
Bewohner "Hals über Kopf" verschwunden
Doch dann sind sie kürzlich laut Erzählungen des Nachbarn Heinz Lingenhöle vergangene Woche am Montag "Hals über Kopf" und "mit Kind und Kegel nach Unbekannt verschwunden": "Niemand weiß, wo sie geblieben sind."
Nicht alle Katzen mitgenommen
Doch nicht alle Bewohner haben den Umzug mitgemacht: Drei Katzen hätten sie zurückgelassen, erzählt der Nachbar Lingenhöle beim Besuch von VOL.AT. Den Grund kennt er nicht – er habe keinen Kontakt zu seinen ehemaligen Nachbarn, die mehrere Jahre das Haus neben ihm gemietet hatten.
Auf Wildkamera festgehalten
Zu Gesicht bekommt VOL.AT die besagten Samtpfoten beim Besuch in der Gasse leider nicht. Lingenhöle hat sie jedoch bereits nachts gesichtet und auf seiner Wildkamera fotografieren können. Der Anrainer macht sich große Sorgen um die Vierbeiner: "Unser Wunsch wäre, dass diese armen Tiere versorgt sind, dass sie irgendwo untergebracht sind, weil die verwildern die Tiere. Die sind total verängstigt."
Viele Katzenliebhaber in einer Gasse
Die Katzen sind wohl schüchtern gegenüber Menschen, sie sind fast wild, zeigen die Gespräche mit den Anwohnern in der Nachbarschaft und mit dem Vorarlberger Tierschutzheim. Beim Klingeln an weiteren Nachbarstüren wird VOL.AT mehrmals von einer Katze an der Tür begrüßt – in dem Lauteracher Viertel scheinen viele Katzenliebhaber zu wohnen. Eine Lauteracherin kennt nur eine Katze von den Fotos der Wildkamera. Zu ihr würden auch die Katzen der Nachbarschaft fressen kommen, wenn sie ihre eigene Katze draußen füttert. Doch diese habe sie noch nie gesehen, sagt sie.
Einfangen war nicht möglich
Ein anderer Nachbar meint gegenüber VOL.AT, die ehemalige Bewohnerin des betroffenen Hauses hätte zu ihm gesagt, sie hätte nicht geschafft, alle Katzen einzufangen.
In der Gasse reihen sich nur wenige Häuser aneinander. Die Straße ist so kurz, dass sie innerhalb von etwa drei Minuten abgelaufen ist. Viele scheinen Bescheid über das leere Haus zu wissen, doch keiner will wirklich offen vor der VOL.AT-Kamera darüber sprechen - nur Lingenhöle ist bereit dazu.
Tierschutzheim und Behörde informiert
Das Veterinäramt ist bereits über die heimatlosen Samtpfoten informiert und wird freiwillig vom Vorarlberger Tierschutzheim beim Einfangen unterstützt. Die Tierschützer des Vorarlberger Tierschutzheimes sind bereits dabei, die Katzen anzufüttern, um sie später mit Fallen einfangen zu können.
Dabei ist laut Tierpfleger Marco Milohnic etwas Geduld gefragt. Das Fangen erfordere Zeit, damit die Tiere sich an die Boxen gewöhnen und dann später sich nicht von der ersten schließenden Falle vor Schreck verjagen lassen.
Besorgter Nachbar
Diese Vorgehensweise geht Lingenhöle hingegen zu langsam. Er macht sich Sorgen um die Gesundheit der Katzen, da diese manchmal hungrig bei ihm im Garten Igelfutter fressen. Zu ihm ins Haus kommen sie jedoch nicht – dafür sorgt sein Hund.
Kälte keine Gefahr für die Tiere
Milohnic gibt in Bezug auf die Sorgen um das Tierwohl Entwarnung und sieht aufgrund der aktuellen Temperaturen keine akute Gefahr für die Vierbeiner. Diese seien das Leben im Garten sowieso bereits gewöhnt. Man sei an der Sache dran, doch diese benötige Zeit, heißt es. Die Anrainer seien informiert über die laufende Fangaktion – damit letztendlich die richtigen Katzen in der Falle sitzen.
Tierschutzverein Dornbirn sucht Pflegeplatz
Das Ehepaar Lingenhöle hat mittlerweile auch mit dem Tierschutzverein Dornbirn Kontakt aufgenommen. Der Tierschutzverein sucht nun nach geeigneten Pflegeplätzen.
"Wenn wir die Kapazitäten haben, dann werden wir natürlich auch die Fangmaßnahmen starten", sagt Obfrau Susanne Hiden. Erst möchte sie jedoch Kontakt mit dem Besitzer aufnehmen: "Das wäre natürlich von unserem Verein aus die erste Initiative, mal mit den Besitzern zu reden." Schließlich könne sie als Verein nicht einfach Katzen aus dem Privatbesitz anderer Leute entfernen. Wenn dies nicht klappt und der Verein Kapazitäten hat, will sie Fallen aufstellen.
(VOL.AT)
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