"25 Jahre ist nie etwas passiert": Jetzt wurde innerhalb von vier Wochen ein Auto geklaut und die Kasse beim Hofladen aufgebrochen
Jugendlicher Täter unterwegs
Nach Angaben der betroffenen Familie Zumtobel wurde Anfang November ein Auto direkt vom Hof gestohlen. Montagnacht drang eine unbekannte Person in die Garage ein und brach die Kasse des Hofladens auf. Die Familie hat das Geschehen mit Kameras dokumentiert – laut Polizei sei der mutmaßliche Täter jedoch erst 13 Jahre alt und somit nicht strafmündig.
VOL.AT traf Monika Zumtobel zum Lokalaugenschein auf ihrem Hof im Dornbirner Achmähder.
Auto gestohlen, Hofladen-Kasse aufgebrochen
Beim ersten Vorfall wurde das Auto ihres Sohnes gestohlen, wie Zumtobel erklärt. Es stand wie gewohnt im Carport auf dem Hof, als es in der Nacht vom 3. auf den 4. November entwendet wurde. "Man hat es zwar gefunden, aber es war ein Totalschaden. Betitelt hat man es mit 14.000 Euro", berichtet Monika Zumtobel.
Beim zweiten Diebstahl, rund vier Wochen später, wurde der Hofladen ins Visier genommen. "Gestern Nacht hat man die Kasse geleert", schildert Zumtobel gegenüber VOL.AT. "Das ist eigentlich schon sehr beunruhigend, wenn so etwas schon zum zweiten Mal passiert." Am Montag gegen 23.38 Uhr machte sich ein Jugendlicher laut Aufnahmen der Überwachungskamera am Hof zu schaffen.
Kasse mit Werkzeug aus Garage aufgebrochen
Beim Hofladen lag beim VOL.AT-Lokalaugenschein noch ein kaputter Kugelschreiber. "Er hat probiert, mit dem Kugelschreiber das Kässele zu öffnen", meint Monika Zumtobel. "Das ging nicht, also ging er in die Garage und hat dort einen Schraubenzieher geholt."
Auf Aufnahmen der Überwachungskamera ist zu sehen, wie ein Jugendlicher mit Kapuze in der Garage verschwindet und dort mit einer Taschenlampe umhergeht. "Er muss da beim Hofladen reingekommen sein. Dann ist er in die Garage gegangen. Er hat einen Schraubenzieher oder ein Werkzeug aus der Werkstatt geholt und hat dann damit die Kasse aufgebrochen."
Über 15.000 Euro Schaden
Laut der Familie Zumtobel fehlt der komplette Wochenendumsatz. Circa 400 bis 500 Euro, so die Schätzung. Auf dem Hof gibt es Hündin Lotte, sie bewacht und hütet. Doch auf Eindringlingsangriff ist sie nicht abgerichtet: "Wir haben zwar einen Hund, aber scharf darf er nicht sein", meint Zumtobel. Mittlerweile wurde auch eine Videoüberwachung angeschafft, auch wenn es vor dem Vorfall Datenschutzbedenken, die Kunden des Hofladens betreffend, gab. Das System liefert Aufnahmen und alarmiert dann am Handy. Monika Zumtobel geht davon aus, dass inklusive Kosten für die Anschaffung einer neuen Kasse und der Kameras etwa 1000 Euro zusammenkommen. Nimmt man den Inhalt der Kasse und den Schaden am Auto dazu, kommt man auf über 15.000 Euro Schaden.
Täter nicht strafmündig
Die Polizei wurde über beide Vorfälle informiert und war am Dienstagvormittag auch auf dem Hof vor Ort. Ob der Jugendliche, der die Kasse aufbrach, auch das Auto entwendete, ist nicht bekannt. Doch die Vermutung liegt aus Sicht der Familie nahe. "Das Tragische an der Geschichte ist, dass es ein jugendlicher Straftäter ist, der nicht belangt werden kann", gibt Monika Zumtobel zu verstehen. Er treibe ihres Wissens sein Unwesen in Dornbirn, Schwarzach und Wolfurt. Solange es keine Personenschäden gebe, könnten Polizei und Justiz jedoch nichts unternehmen.
"Muss ich jetzt jede Nacht Wache halten?"
Für Familie Zumtobel ist die Situation belastend: "Es ist traurig, wenn man denken muss: Muss ich jetzt jede Nacht Wache halten? Kommt wieder jemand oder nicht?" Das zehre an allen Bewohnern des Hofes und führe zu immer neuen Befürchtungen: "Wir haben Tiere hier am Hof. Fällt ihnen hier auch noch ein Blödsinn ein?"
Hofladen existiert seit 25 Jahren
"Ich wohne hier auf dem Hof schon seit über 30 Jahren", meint Monika Zumtobel. "Es ist jetzt das zweite Mal, dass bei uns eingebrochen wurde." Der Hofladen selbst existiere seit über 25 Jahren. "Mein Schwiegervater hat damals damit angefangen." Seit jeher arbeite man mit einem Kühlschrank, Regalen und passendem Kässele für Geldeinwürfe. "25 Jahre ist nie etwas passiert", gibt sie zu verstehen. Für Zumtobel stellt sich auch die Frage, ob der Hofladen so weiter Zukunft hat: "Da überlegst du auch, tue ich das überhaupt noch, damit die Leute was holen können." Ein Automat wäre laut ihr nicht rentabel, weil er schon in der Anschaffung sehr viel Geld koste.
Auf VOL.AT-Anfrage hat sich die Polizei bisher noch nicht zu den beiden Vorfällen am Bauernhof geäußert. Neue Informationen werden gegebenenfalls an dieser Stelle ergänzt.
(VOL.AT)
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