NATO-Kampfjets fangen seltene russische "Black Pearl" ab
Abfangmanöver über dem Baltikum
Es ist ein Einsatz, wie er in Zeiten angespannter geopolitischer Verhältnisse zunehmend an Bedeutung gewinnt: Italienische Kampfjets vom Typ Eurofighter Typhoon haben über dem Baltikum mehrere russische Militärmaschinen abgefangen – darunter eine besonders seltene Tupolew Tu-134A-4 mit der Kennung RF-12 041.
Wie die Nato mitteilt, ereignete sich der Zwischenfall nahe der estnischen Grenze, wo italienische Jets aktuell im Rahmen der Operation "Baltic Air Policing" stationiert sind. Neben der "Black Pearl" wurden auch zwei Suchoi Su-30 der russischen Marineflieger und eine Suchoi Su-24 identifiziert. Die Nato veröffentlichte Aufnahmen des Abfangmanövers – betonte jedoch, dass die Bilder nicht alle am selben Tag entstanden seien.
Ein schwarzes Relikt aus dem Kalten Krieg
Die Tupolew Tu-134A-4, die von westlichen Militärexperten als "Black Pearl" bezeichnet wird, stammt ursprünglich aus der Sowjetzeit. Sie wurde speziell für das Training von Bomberpiloten entwickelt – unter anderem für Maschinen wie die Tu-160 oder Tu-22M3. Auffällig ist ihre markante Nase, die dem Design der Tu-22 nachempfunden ist.
Heute wird sie vor allem für den Transport hochrangiger russischer Militärs genutzt – eine fliegende Kommandozentrale in diskretem, aber symbolträchtigem Design: schwarz lackiert, mit schmalen Streifen in den Farben der russischen Flagge. Wie viele dieser Maschinen es noch gibt, ist unklar. Planespotter berichten von lediglich zwei bestätigten Exemplaren weltweit.
Nato will Luftraum an Ostflanke sichern
"In der vergangenen Woche stiegen italienische Kampfjets vom Stützpunkt Ämari in Estland auf, um mehrere russische Flugzeuge abzufangen", erklärte das Nato-Luftkommando (Aircom). Ziel sei es, durch die Operation "Eastern Sentry" die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit der Allianz im baltischen Raum sicherzustellen.
Schon im Februar 2020 wurde die gleiche Maschine von belgischen F-16 abgefangen – damals im Luftraum nahe Litauen. Auch diesmal wird vermutet, dass sich an Bord der Tupolew hochrangige Offiziere befanden. Der Flugraum um die russische Exklave Kaliningrad gilt als eine bevorzugte Route für derartige Missionen.
Italiens Eurofighter bleiben weiter im Einsatz
Die italienischen Eurofighter sind seit Ende September auf dem estnischen Luftwaffenstützpunkt Ämari stationiert. Die Nato betonte, dass die Präsenz alliierter Luftstreitkräfte im Baltikum ein zentrales Element der kollektiven Verteidigung sei.
"Die Mission auf dem Luftwaffenstützpunkt Ämari wird mit der Stationierung der Eurofighter der italienischen Luftwaffe fortgesetzt. Das stellt sicher, dass die starken Fähigkeiten der Nato-Luftraumüberwachung bestehen bleiben und die Luftsicherheit über dem Baltikum dauerhaft gewährleistet ist", so eine offizielle Mitteilung.
(VOL.AT)
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