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Gerichtsvollzieher (58) im Dienst getötet

Gerichtsvollzieher in Bexbach getötet – Ermittlungen laufen.
Gerichtsvollzieher in Bexbach getötet – Ermittlungen laufen. ©APA/dpa
Im Saarland ist ein Gerichtsvollzieher getötet worden. Er sei am Morgen in Ausübung seines Dienstes in Bexbach im Saarpfalz-Kreis gewaltsam ums Leben gekommen, teilte das Justizministerium in Saarbrücken mit. Hintergründe zur Tat wurden zunächst nicht mitgeteilt. Der Mann war 58 Jahre alt.

"Die Ermittlungen zur Aufklärung des Geschehens laufen derzeit", teilte ein Sprecher des Ministeriums mit. Weitere Informationen sollten am Mittwoch bekanntgegeben werden. Auch die Staatsanwaltschaft Saarbrücken konnte zunächst keine Angaben machen.

Die Tat passierte im Bexbacher Stadtteil Oberbexbach. Die Kleinstadt Bexbach mit rund 18.000 Einwohnern liegt im Westen des Saarlandes in der Nähe zur Grenze von Rheinland-Pfalz.

Tief betroffen von furchtbarer Nachricht

Die Tat löst im Saarland eine große Betroffenheit aus. Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) sagte: "Was den Tathergang angeht, wird alles Notwendige und alles Erforderliche getan werden, das jetzt sehr gründlich und zügig auch aufzuklären. Die weiteren Informationen dazu werden Ihnen zu gegebener Zeit übermittelt werden." Rehlinger zeigte sich tief betroffen von "dieser furchtbaren Nachricht".

"Dem hochgeschätzten Kollegen wurde im Dienst für unseren Rechtsstaat das Leben genommen", teilte die saarländische Justizministerin Petra Berg (SPD) mit. "Dieser schreckliche Angriff auf einen Menschen, der sich tagtäglich in den Dienst der Gerechtigkeit stellte, macht uns tief betroffen."

Die Nachricht über den Mitarbeiter der saarländischen Justiz lasse alle in Trauer und Fassungslosigkeit zurück. Die Gedanken seien nun "in allererster Linie bei der Frau, der Familie, den Freunden, den Angehörigen und auch den Kolleginnen und Kollegen", sagte Rehlinger.

Der saarländische CDU-Landeschef Stephan Toscani sagte: "Wir erwarten eine zügige und gründliche Aufklärung des Falls. Wer Menschen angreift, die unseren Staat und seine Ordnung vertreten, greift uns alle an."

Zweite tödliche Gewalttat im Saarland gegen Staatsbedienstete

Die Tat von Bexbach ist der zweite tödliche Angriff auf Staatsbedienstete in den vergangenen Monaten im Saarland. Am 21. August war in Völklingen ein 34 Jahre alter Polizist im Dienst erschossen worden, als er versuchte, einen mutmaßlichen Tankstellenräuber zu fassen. Dieser soll die Schüsse aus einer Dienstwaffe abgefeuert haben, die er zuvor einem anderen Polizisten entrissen haben soll. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hat mittlerweile Anklage gegen den 18-Jährigen erhoben, unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes.

Bexbacher Bürgermeister ist "tief erschüttert"

Der tödliche Angriff auf einen Gerichtsvollzieher in Bexbach sorgt laut Bürgermeister Christian Prech (CDU) für Entsetzen in der Stadt. Die Tat habe ihn "persönlich tief erschüttert", wie auch die Menschen in ganz Bexbach, sagte Prech der Deutschen Presse-Agentur.

Nach seinem Kenntnisstand komme der getötete Gerichtsvollzieher auch aus Bexbach (Saarpfalz-Kreis). "Deswegen gilt auch natürlich mein tiefstes Mitgefühl seiner Familie, das ich hiermit aussprechen möchte." Ihm sei zugetragen worden, dass die Tat bei einer Zwangsräumung passiert sein soll.

"Eine solche Tat stellt ganz klar einen Angriff auf den Rechtsstaat und somit einen Angriff auf uns alle dar", sagte Prech. Zum Tathergang habe er auch noch keine Informationen.

Was wir wissen

  • Opfer: Der getötete Mann ist 58 Jahre alt und Gerichtsvollzieher.
  • Kontext: Der Mann wurde laut Justizministerium "in Ausübung seines Dienstes" getötet.
  • Ort: Die Tat geschah im Bexbacher Stadtteil Oberbexbach (Saarpfalz-Kreis).

Was wir nicht wissen

  • Täter: Wer den Mann getötet hat, ist nicht bekannt. Es gibt auch keine Angaben dazu, ob die Ermittler dazu bereits Erkenntnisse haben und ob etwa nach einer Person gesucht wird.
  • Hintergründe: Zu Hintergründen der Tat und möglichen Motiven gibt es noch keine Informationen. Es ist nicht bekannt, warum der Gerichtsvollzieher vor Ort war.
  • Ablauf: Der Ablauf der Tat und mögliche Tatwaffen sind nicht bekannt. Die Polizei ermittelt.

(dpa)

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