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Soll das Stadtspital zur KHBG? So reagieren Vorarlberger auf die Frage

Soll das Stadtspital bei der Stadt bleiben?
Soll das Stadtspital bei der Stadt bleiben? ©VOL.AT/Mayer, Canva
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Das Krankenhaus der Stadt Dornbirn war bisher das einzig eigenständige im Land. Wäre es aus Kostengründen besser, wenn es von der KHBG übernommen würde? VOL.AT hat sich umgehört.

45 Millionen Euro Abgang

Das Dornbirner Stadtspital schloss das Jahr 2024 mit einem Abgang von über 45 Millionen Euro ab. Die Stadt trägt einen großen Teil der Finanzierung. Daher wird diskutiert, ob das Spital weiterhin in städtischer Hand bleiben oder in die Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) eingegliedert werden soll. Landeshauptmann Markus Wallner sprach sich zuletzt für eine Integration aus. Die Stadt lehnt ab und schlägt ein Modell der gemeinsamen Trägerschaft vor.

VOL.AT hat in der Dornbirner Innenstadt Stimmen dazu eingeholt.

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Herbert Brunner aus Lustenau. ©VOL.AT/Mayer

"Es macht Sinn"

Herbert Brunner aus Lustenau meinte: "Ich denke, es macht Sinn, wenn man Krankenhäuser zusammenlegt für die Kostenersparnis." Er zog den Vergleich zur Krankenkassen-Zusammenlegung: Die Krankenkasse habe auch immer gut gearbeitet, bis man sie für ganz Österreich zusammengelegt habe. "So müssen wir jetzt auch eigentlich ziemlich viele Löcher aus Wien stopfen." Abschließend meinte er: "Ich habe das Vertrauen, dass da gescheite Leute dran sind und das schon richtig machen."

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Martina Heinzle aus Götzis. ©VOL.AT/Mayer

"Das auf jeden Fall"

"Das auf jeden Fall", meinte Martina Heinzle aus Götzis auf die Frage, ob das KH Dornbirn Stadtspital bleiben solle. Sie war der Meinung, dass Dornbirn sein Krankenhaus gut führe. Sie habe ihre Tochter dort zur Welt gebracht. Auch wenn sie eine schwierige Schwangerschaft mit 54 Stunden langer Geburt gehabt habe, sei sie nie ohne Betreuung gewesen. "Ich habe mich in keinem Krankenhaus im Vorfeld so wohlgefühlt wie dort. Darum sollte es so bleiben, wie es ist", fasst sie zusammen.

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Anita Ribitsch aus Dornbirn. ©VOL.AT/Mayer

"Es wird wahrscheinlich nicht möglich sein"

"Mir persönlich wäre am liebsten, wenn das Stadtspital so bestehen bleiben würde, wie es ist", verdeutlicht Anita Ribitsch aus Dornbirn. Dadurch habe man die beste Versorgung. Sie würde sich wünschen, dass das Krankenhaus weiter in der Hand der Stadt bleibt. "Aber es wird wahrscheinlich nicht möglich sein", merkte sie an. Sie würde sich eine "bessere Lösung wünschen, als die, die jetzt im Vorschlag ist".

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Anton Schwendinger aus Dornbirn. ©VOL.AT/Mayer

"Es soll so bleiben, wie es ist"

Anton Schwendinger aus Dornbirn betonte: "Ich würde sagen, es soll so bleiben, wie es ist." Die Stadt habe das Krankenhaus über Jahrzehnte immer wieder renoviert und dazugebaut. "Jetzt soll es auch so bleiben", meinte er. Eine Zusammenlegung mit der KHBG aufgrund der Kosten sah er kritisch, merkte aber an: "Dornbirn nimmt viel Geld in die Hand, aber das kann ich nicht beurteilen, ob sich das Dornbirn weiter antun will."

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Karla Blant bei der Umfrage. ©VOL.AT/Mayer

"Ich verstehe das überhaupt nicht"

Karla Blant, die in Dornbirn unterwegs war, erklärte: "Es sollte unbedingt in Dornbirn bleiben. Jetzt hat man einen Haufen investiert und ich verstehe das überhaupt nicht." Das Spital solle auch nicht zur Krankenhausbetriebsgesellschaft gehören, sondern klar eigenständig bleiben. Aus ihrer Sicht ist die lange Diskussion um die Spitalsreform "ein Um-den-heißen-Brei-Herumreden". "Ewig geht das immer. Es ist egal, worum es geht."

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Einige der Befragten wollten sich nicht vor der Kamera äußern, hatten jedoch eine klare Meinung. ©VOL.AT/Mayer

"Es braucht ein richtiges Konzept"

Ein Mann, der sich nicht vor der Kamera äußern wollte, erklärte: "Es wird einen Grund haben, wieso die Stadt ihr Stadtspital erhalten und nicht loslassen will." Man wisse als Außenstehender nicht, was man von der Diskussion um die Spitalsreform halten solle. "Es braucht ein richtiges Konzept." Man müsse abwägen und prüfen, was Sinn mache.

Ein älterer Dornbirner erklärte, das Krankenhaus müsse auf jeden Fall selbstständig bleiben. Das sei nicht ohne Grund so lange gewesen, gab er zu verstehen. Die Hintergründe seien allerdings zu politisch und kompliziert, gab er an.

(VOL.AT)

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