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Grenzübergang St. Margrethen: Ein Brot bringt Ermittlungen ins Rollen

Ein Brotlaib mit brisantem Inhalt: Bei einer Zollkontrolle in St. Margrethen wurde mutmaßliches Diebesgut entdeckt.
Ein Brotlaib mit brisantem Inhalt: Bei einer Zollkontrolle in St. Margrethen wurde mutmaßliches Diebesgut entdeckt. ©BAZG
Ein gewöhnlicher Brotlaib entpuppte sich am Grenzübergang St. Margrethen als Versteck für etwas völlig Unerwartetes – die Entdeckung führte die Behörden direkt auf die Spur eines Einbruchs.

Am 19. November 2025 haben Mitarbeitende des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Grenzübergang St. Margrethen (SG) ein Fahrzeug mit französischem Kennzeichen kontrolliert – und dabei eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht: In einem gewöhnlich wirkenden Brotlaib verbargen sich Schmuckstücke. Weitere Wertgegenstände fanden die Zollbeamten im Motorraum und im Fahrzeuginneren.

Die beiden Insassen des Wagens, laut Behörden rumänische Staatsbürger, wurden einer eingehenden Kontrolle unterzogen. Dabei kamen diverse Schmuckstücke, Armbanduhren und sogar ein Goldvreneli* zum Vorschein. Ein Teil des mutmaßlichen Diebesguts war im Inneren des Brotlaibs sorgfältig versteckt worden – offenbar in der Hoffnung, so der Kontrolle zu entgehen.

Wie erste Abklärungen ergaben, dürfte das sichergestellte Gut aus einem Einbruch im Kanton Zürich stammen. Die Zollbehörde übergab sowohl die beiden Männer als auch die sichergestellten Gegenstände der Kantonspolizei St. Gallen. Diese wiederum leitete den Fall zur weiteren Bearbeitung an ihre Kolleginnen und Kollegen in Zürich weiter.

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Kontrolle mit Konsequenzen

Der Fund zeigt einmal mehr die Bedeutung der grenznahen Sicherheitsarbeit. Das BAZG ist nicht nur für das Erheben von Zöllen und Abgaben verantwortlich – es leistet auch einen maßgeblichen Beitrag zur Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität. Allein ein Drittel der gesamten Einnahmen des Bundes stammt aus den Tätigkeiten des Amtes.

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Neben den klassischen Aufgaben wie Zollkontrolle und Grenzschutz ist das BAZG auch in rund 100 nichtzollrechtlichen Bereichen tätig – etwa bei der Überwachung des Artenschutzes, der Einfuhr von Heilmitteln oder dem Schutz geistigen Eigentums. Ziel der laufenden Reformen ist es, durch Digitalisierung und die Vereinfachung der Abläufe noch effizienter zu arbeiten. Programme wie DaziT und die geplante Totalrevision des Zollgesetzes sollen dies ermöglichen.

Die Ermittlungen im aktuellen Fall liegen nun bei der Kantonspolizei Zürich. Die beiden Männer müssen sich – vorbehaltlich der Unschuldsvermutung – auf ein Strafverfahren einstellen.

*Das Goldvreneli ist die bekannteste Goldmünze der Schweiz. Die 20-Franken-Münze wurde von 1897 bis 1949 geprägt. Die Gesamtauflage betrug 58,6 Millionen Exemplare. Den Namen Vreneli erhielt die Münze durch das von Fritz Ulysse Landry gestaltete Frauenbild.

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(VOL.AT)

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